Heilende OP wird immer wieder aufgeschobenNach Geburt "zu eng" genäht: Abbie (25) konnte jahrelang keinen Sex mehr haben

Abbie Hammonds
Abbie kann keinen Sex mehr haben und keine Tampons einführen
Abbie Hammonds, Facebook

Als die Engländerin Abbie Hammonds aus Hinckley, Leicestershire, im September 2016 ihr erstes Kind bekommt, erleidet sie während des Geburtsvorgangs Verletzungen zweiten Grades im Intimbereich. Die Ärzte nähen die junge Mama und zunächst scheint alles gut zu verheilen. Doch einige Wochen, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hat, bemerkt Abbie, dass etwas schiefgelaufen sein muss. Sie hat große Schmerzen beim Sex, kann sich nicht mal mehr einen Tampon einführen. Abbie konsultiert einen Facharzt und es stellt sich heraus: Sie wurde "zu eng" genäht.

"Beim Sex fing ich an, zu bluten"

Zunächst vermutet Abbie andere Gründe hinter den Schmerzen beim Verkehr und gibt sich selbst die Schuld: "Es hat ein bisschen gedauert, nachdem die Kleine da war, bis ich meine Libido zurückbekam", erzählt sie dem britischen Magazin "The Sun". "Zunächst dachte ich, dass es daran liegt, dass ich mich einfach nicht richtig entspannen kann." Doch als Abbie und ihr Partner zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter versuchen wollen, ein weiteres Kind zu bekommen, spitzt sich die Lage zu. "Beim Sex fing ich an, zu bluten", erinnert sie sich. 2019 entschließt sie sich dazu, einen Arzt aufzusuchen - doch der kann sich ihre Probleme beim Sex nicht erklären und überweist sie zu einem Gynäkologen. Eine Odyssee beginnt.

LESE-TIPP: Geburtsverletzungen extrem – wenn aus Geburtsschmerz seelische Qualen werden

Abbie wartet monatelang auf OP-Termin

Es dauert acht Wochen, bis die heute 25-Jährige einen Termin beim Gynäkologen bekommt. Bei diesem sagen die Ärzte ihr, dass eine Operation im Intimbereich nötig sei und setzen Abbie auf eine OP-Warteliste im örtlichen Krankenhaus. In den folgenden sieben Monaten hakt Abbie immer wieder vergeblich beim Krankenhaus wegen ihres OP-Termins nach, immer wieder sagt man ihr, sie müsse sich noch einige Monate gedulden. „Ich habe keine Schmerzen beim Urinieren, deshalb, so erklärte man mir, schob man mich auf der Liste immer wieder nach hinten“, erinnert sie sich gegenüber „The Sun“. Weil Sex für Abbie seit Monaten nur noch mit Schmerzen verbunden ist, legen sie und ihr Partner die Familienplanung schließlich auf Eis. „Mein Partner ist der beste Mann der Welt, aber das hat unsere Beziehung ziemlich belastet“, klagt die Britin.

+++ Dammriss dritten Grades: Frau hat zwei Jahre nach Geburt noch Schmerzen +++

Abbie Hammonds mit ihrer Tochter
Nach der Geburt ihrer Tochter begann für Abbie Hammonds eine schmerzvolle Odyssee.
Abbie Hammonds, Facebook
Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Happy End nach Operation

Ein Jahr nach dem Termin beim Gynäkologen ist es dann endlich soweit. Abbie wird operiert – mit großem Erfolg! Schon drei Tage nach dem Eingriff fühlt sie sich wieder wie vor der Geburt ihres Kindes – die Probleme beim Sex gehören endlich der Vergangenheit an. „Jetzt geht es mir großartig“, freut sich die junge Frau. „Es hat so viel in meiner Beziehung und im Bezug auf mein Selbstwertgefühl verändert.“ Abbie und ihr Partner nehmen ihrem Wunsch nach einem weiteren Kind wieder auf und sind diesem jetzt einen großen Schritt näher gekommen.

Video: Wie fühlen sich Wehen eigentlich an?