Nach Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz
RTL-Umfrage: Neues Negativ-Zeugnis für Armin Laschet

Gut sechs Wochen ist die verheerende Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nun her. Einige Schäden konnten inzwischen behoben werden, andere werden noch Wochen oder Monate brauchen. Zeit ein erstes Resümee zu ziehen und das fällt vor allem für den Kanzlerkandidaten der Union schlecht aus.
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Bürger mit politischen Krisenmanagement unzufrieden
Wird ein Land oder eine Region von einer Naturkatastrophe oder einer anderen Krise getroffen, sind Politiker auf allen Ebenen besonders gefordert. Denn neben der Frage, was man hätte tun können, um die Tragödie zu verhindern, interessiert die Betroffenen vor allem eins: schnelle Hilfe.
Im Fall der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Juli 2021 stellen die Deutschen laut einer neuen RTL-Forsa-Umfrage der Politik allerdings ein vernichtendes Zeugnis aus. Besonders schlecht schneidet dabei die Landesregierung von NRW unter Führung des jetzigen Kanzlerkandidaten Armin Laschet ab.
Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) finden, dass Laschets Regierung ihre Arbeit schlecht gemacht hat, 15 Prozent davon sogar sehr schlecht. Nicht ganz so verheerend, aber immer noch mangelhaft, bewerten die Befragten das Krisenmanagement der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Auch hier sind 45 Prozent unzufrieden, nur 37 Prozent sagen, sie habe ihre Arbeit rund um die Flut gut gemacht.
Mehrheit der Deutschen findet: Politik muss mehr fürs Klima tun
Doch wie lassen sich solche Katastrophen wie in NRW und Rheinland-Pfalz künftig verhindern? Die überwältigende Mehrheit der Deutschen (80 Prozent) ist der Meinung, dass die Politik mehr für den Klimaschutz zu muss. Zum Vergleich: Ende Juli waren es nur 73 Prozent.
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Dass es dabei vor allem die Anhänger der Grünen (97 Prozent) sind, die mehr Klimaschutzmaßnahmen fordern), ist wenig überraschend – genauso wenig wie, dass das für die Anhänger der AfD nicht wichtig ist (26 Prozent).
Dieses Ergebnis spiegelt sich auch bei der Frage, ob die Flutkatastrophe eine Folge des Klimawandels sei, wieder. Auch hier sehen nahezu alle Grünen-Wähler einen Zusammenhang. Die Wähler von AfD (24 Prozent) und auch der FDP sind davon weniger überzeugt.
Unionswähler kritisch beim Thema Klimawandel
Bemerkenswert ist jedoch der Blick auf die Parteien, die aktuell um das Kanzleramt streiten. Denn die Wähler der SPD fühlen sich deutlich mehr dem Klimaschutz verpflichtet (84 Prozent), als die von CDU/CSU (75 Prozent).
Und auch die Frage nach dem Zusammenhang der Katastrophe mit dem Klimawandel würden nur zwei von drei Unionswählern (62 Prozent) mit ja beantworten. Bei der SPD sind es 20 Prozent mehr.
Das könnte vor allem für mögliche Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl noch spannend werden. Denn Annalena Baerbock hatte im Kanzler-Triell bei RTL schon gesagt, dass mehr Klimaschutz für ihre Partei DAS Kriterium für erfolgreiche Gespräche sein wird.
(Im Video: Baerbocks Abschlussstatement beim Triell)