Gegenserum rettet einer 35-Jährigen das LebenNach Schlangenbiss: Frau aus Sehlde außer Lebensgefahr

Dank eines Gegenserums kämpft eine 35-Jährige aus Sehlde (Landkreis Wolfenbüttel) nicht mehr um ihr Leben. Nach dem Biss einer ihrer Klapperschlangen schwebte die Frau zunächst in Lebensgefahr.
Gegenserum aus Hamburg eingeflogen
Am Sonntag wurde die Frau aus Niedersachsen in ihrer Wohnung von ihrer eigenen Klapperschlange in den Finger gebissen. Zunächst kam sie in ein Krankenhaus in Salzgitter, doch weil sich ihr Zustand verschlechterte und Lebensgefahr bestand, wurde sie in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt. Dort erhielt sie nun das lebensrettende Gegenserum – eingeflogen aus dem Tropeninstitut in Hamburg. Ein Polizeisprecher gab gegen Mittag Entwarnung: „Der Frau gehe es besser, sie sei ansprechbar“, sagte er der Deutschen Presseagentur.
Sie hielt rund 115 Würge- und Giftschlangen in der eigenen Wohnung
Die Frau könne „froh sein, nicht von einer anderen Schlange gebissen worden zu sein“, betonte der Polizeisprecher. Die Polizei beschlagnahmte in ihrer Wohnung rund 115 Würge- und Giftschlangen. Die „Top 10 der gefährlichsten Schlangen“ seien unter den von der Frau gehaltenen Tieren gewesen, sagte der Polizeisprecher. Zudem hielt sie die Tiere teilweise in Plastikbehältern und damit nicht artgerecht. Die Schlangen sollen in einem katastrophalen Zustand gewesen sein: So sollen die Tiere teils unterernährt und dehydriert gewesen sein und in ihrem eigenen Kot gelegen haben.
„Wer gefährliche Tiere hält, insbesondere solche Reptilien, bedarf einer gewissen Erlaubnis der zuständigen Behörde“, wie Polizeisprecher Matthias Pinte im Gespräch mit RTL erzählt. Das zuständige Veterinäramt teilt am Montag RTL mit, dass die Tierhaltung „nicht genehmigt und dem Landkreis unbekannt“ war.
Nachspiel für die Schlangenbesitzerin: Die Polizei ermittelt gegen sie
Derzeit sind noch viele Fragen offen – auch, warum die Frau eigentlich so viele gefährliche Reptilien in ihrer privaten Wohnung hielt. Aufgrund ihres Zustandes konnte die Frau noch nicht befragt werden. Ein Verfahren nach dem Tierschutzgesetz wurde gegen sie eingeleitet. (dpa/sju)