Sammelklage gegen Veranstalter

Nach Auftakt-Farce in Las Vegas: Formel 1 droht Milliarden-Dollar-Strafe

Formula One F1 - Las Vegas Grand Prix - Las Vegas Strip Circuit, Las Vegas, Nevada, U.S - November 18, 2023 Red Bull's Max Verstappen and Ferrari's Charles Leclerc in action during the race REUTERS/Mike Blake
Zumindest im Rennen stand der Sport im Mittelpunkte: Red-Bull-Star Max Verstappen und Ferrari-Mann Charles Leclerc lieferten sich knallharte Zweikämpfe
bh, REUTERS, MIKE BLAKE

Das Formel-1-Comeback in Las Vegas könnte teuer werden für die Veranstalter.
Nach der Farce zum Auftakt des Grand Prix im Glücksspielerparadies sollen zwei große Anwaltskanzleien – Dimopoulos und JK Legal & Consulting – gemeinsam eine Sammelklage vor dem Bundesgericht von Nevada eingereicht haben. Laut einem Medienbericht fordern sie 30.000 Dollar (rund 27.000 Euro) Schadensersatz – für jeden der 35.000 Zuschauer, die sie vertreten.

Nur acht Minuten Motorsportaction für mehrere Hundert Dollar

Das sind insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar! „Wir werden die Rechte der Fans verteidigen, die große Entfernungen zurückgelegt und ein kleines Vermögen bezahlt haben, denen aber das Erlebnis vorenthalten wurde“, zitiert der TV-Sender ESPN Steve Dimopoulos von der gleichnamigen Kanzlei. Ein Tagesticket für das erste Formel-1-Rennen in Las Vegas seit 41 Jahren kostete mehrere Hundert Dollar – am ersten Trainingstag bekam man dafür aber nur acht Minuten Motorsport-Action zu sehen.

Lese-Tipp: Peinlicher Ärger in der Formel 1 – Gullydeckel stoppt Las-Vegas-Comeback nach nur acht Minuten

Dann brach die Rennleitung das 1. Freie Training wegen eines losen Gullydeckels ab. Anschließend mussten alle Abdeckungen der Wasserschächte auf der gesamten Strecke entfernt und mit Sand sowie Asphalt aufgefüllt werden. Daher konnte die zweite Trainigssession erst mit zweieinhalb Stunden Verspätung – gegen 2.30 Uhr Ortszeit – gestartet werden.

Fans in Las Vegas schauen in die Röhre

Zu diesem hatte der Veranstalter aber bereits alle Tribünen und Fanzonen räumen lassen. Grund: Ordner und Sicherheitskräfte hatten ihre zulässige Arbeitszeit überschritten. Das Kräftemessen auf der Piste inklusive der Bestzeitfahrt von Ferrari-Mann Charles Leclerc (26) fand vor leeren Rängen statt und war nur im TV zu sehen.

Lese-Tipp: Schlüpfriges Angebot vor Rennen in Las Vegas! Formel-1-Fahrer bekommen kostenlosen Sex im Bordell

Der Veranstalter bot anschließend all jenen Fans, die ein Ticket nur für den Auftakttag besaßen, Warengutscheine im Wert von 200 Dollar (umgerechnet rund 180 Euro) an. Zuschauer mit Wochenendtickets (bis zu 20.000 Dollar teuer) sollen keine Entschädigung erhalten.

„Wenn ich hier als Fan wäre, würde ich den ganzen Laden abreißen“, kommentierte Weltmeister Max Verstappen (26) sarkastisch: „Das kann nicht richtig sein.“ Das sehen 35.000 Fans und ihre Anwälte offenbar genauso. In der Sammelklage wird ESPN zufolge unter anderem Formel-1-Rechteinhaber und Grand-Prix-Veranstalter Liberty Media genannt.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mega-Rennspektakel zum Abschluss

Die Organisatoren des Las-Vegas-GP und die F1-Veranstalter sehen sich jedoch nicht in der Pflicht. Sie verweisen auf Veranstaltungen wie Konzerte oder andere Formel-1-Rennen, die aufgrund von Faktoren wie Wetter oder technischen Problemen abgesagt wurden: „Das kommt vor, und wir hoffen, dass die Menschen dafür Verständnis haben werden.“

Die Auftakt-Farce wirft einen Schatten auf das Comeback des Glamour-Grand-Prix der der größte der Welt werden soll. Immerhin: Im weiteren Verlauf des Wochenendes rückte der Sport in den Mittelpunkt.

Das Rennen geriet zum spannenste der gesamten Saison. Nach einem Crash-Spektakel und mehreren Führungswechseln gewann Red-Bull-Star Verstappen vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und seinem Teamkollegen Sergio Perez. (wwi)