Dr. Specht warnt vor unterschätzter Gefahr durch SepsisNach Amputation: Eiskunstlauf-Olympiasieger versagen jetzt Lunge und Nieren

Sein Zustand wird immer schlechter…
Hände und Füße mussten Ex-Eiskunstläufer Roman Kostomarow (46) in Folge seiner Corona-Erkrankung schon amputiert werden – dennoch scheint die Sepsis bzw. Blutvergiftung immer weiter durch seinen Körper zu dringen. Dramatisch: Nun sind wohl auch schon Lunge und Nieren betroffen – zuerst berichtete das Schweizer Medium „blick.ch“ darüber.
Dr. Specht: Folgen der Sepsis
Bereits am Montag hatte Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht bei RTL gemahnt, dass das Krankheitsbild „Blutvergiftung“ in Deutschland unterschätzt werde. Nun macht er noch mal deutlich, dass Amputation und Organversagen bei Kostomarow „die Folgen einer Sepsis“ sind.
Bei Eiskunstlauf-Olympiasieger sollen nun Lunge und Niere nicht mehr richtig arbeiten, Specht erklärt: „Das Versagen einiger Organe geht mit einer fortgeschrittenen Sepsis meistens einher. Das liegt aber gar nicht mal an den Bakterien. Der Körper befindet sich in einem ständigen Alarmzustand. Das Lunge und Nieren Probleme machen, sind natürlich keine guten Zeichen. Trotzdem kann man jetzt nicht sagen, dass er nicht überlebt.“
So könne zum Beispiel zunächst eine Dialysebehandlung helfen.
Auch junge und fitte Menschen kann es treffen
Specht mahnt noch einmal: „Der Fall zeigt noch einmal, wie wichtig das Thema Sepsis ist.“ Der Medizinjournalist führt aus: „Rund 80 Prozent der Sepsen passieren zu Hause. Typische Anzeichen sind plötzliche Aussetzer wie Bewusstlosigkeit, Müdigkeit und zittern – und dies in enormer Geschwindigkeit. Diese Anzeichen muss ein Laie erkennen, vor allem wenn er weiß, dass vorher eine Entzündung vorlag. Das ist dann ein absoluter Notfall, der auch junge und total fitte Menschen treffen kann.“
So, wie auch den Olympiasieger von 2006. Kostomarow kam am 10. Januar in einem kritischen Zustand auf die Intensivstation. Seine Situation verschlechterte sich jedoch schnell. Er musste sogar ins Koma versetzt und an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Dann entschieden sich die Ärzte für die Amputation – auf seine Füße sollen dann auch die Hände gefolgt sein.
Jetzt kämpft der russische Eiskunstlauf-Held nach Medaillen wohl seinen größten Kampf – nämlich den, um sein Leben.


