Nach 17 Jahren: 1.642. Opfer des Anschlags auf das World Trade Center in New York identifiziert

Scott Michael Johnson
Scott Michael Johnson, 1.642. Opfer 9/11
Scott Michael Johnson

Fast 17 Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York City ist jetzt das 1.642. Todesopfer identifiziert worden. Es handelt sich um den damals 26 Jahre alten Scott Michael Johnson, der Analyst bei einer Investmentbank im Gebäude war.

"Irgendwie dachte ich immer noch, dass er eines Tages zurückkommt"

Der junge Mann befand sich laut Informationen der "New York Times" im 89. Stock, als das zweite Flugzeug in den Südturm krachte. Die Mutter des Opfers, Ann Johnson, sagte der Zeitung, dass sie weinen musste, als sie die Neuigkeiten gehört habe: "Man wird in die Situation zurückversetzt. Die Identifikation von Scott bedeutet, dass wir endlich Sicherheit über sein Schicksal haben. Irgendwie dachte ich immer noch, dass er eines Tages zurückkommt und sagt: Hey, hier bin ich, ich habe mein Gedächtnis verloren.'"

Wie schwer das Leben für die Angehörigen und Kinder der bei dem Anschlag getöteten Menschen immer noch ist, sehen Sie in unserem Video.

Bislang konnten nur 60 Prozent der Opfer identifiziert werden

Immer noch steigt Rauch auf  von den Trümmerbergen des eingestürzten World Trade Center in Manhattan (Foto vom 26.9.2001). Bei den beispiellosen Terroranschläge in New York wurden am 11. September zwei entführte Passagiermaschinen in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York gelenkt. Ein Flugzeug raste in das Pentagon in Washington, ein weiteres stürzte bei Pittsburgh ab. Sechs Wochen (Stand: 22.10.) nach dem Anschlag auf das WTC haben die Rettungsmannschaften trotz ununterbrochenen Einsatzes erst 461 Opfer aus dem Schutt bergen können. Immer noch werden 4470  Menschen vermisst.
Rauch steigt auf von den Trümmerbergen des eingestürzten World Trade Centers. (Archivbild)
picture-alliance / dpa, Lennie Falcon

Die New Yorker Gerichtsmedizinerin Barbara Sampson teilte mit, dass Scott anhand seiner sterblichen Überreste mithilfe von DNA-Tests identifiziert werden konnte. Zuvor hatten die Gerichtsmediziner die Probe bereits sechsmal überprüft. Damit ist der junge Mann das erste Opfer, das seit August 2017 identifiziert wurde.

Beim schlimmsten Terroranschlag der Geschichte am 11. September 2001 kamen rund 3.000 Menschen ums Leben. Islamisten hatten drei Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York und in das Pentagon in Washington gesteuert. Die Gerichtsmedizin in New York hatte damals allen Angehörigen versprochen, jedem einzelnen Opfer des Anschlags einen Namen zu geben. Das Erstaunliche: Bislang konnte erst bei ca. 60 Prozent der Getöteten überhaupt die Identität festgestellt werden. Auf die Gerichtsmediziner wartet also noch viel Arbeit. Doch egal, wie lange es dauern wird: Die Mediziner wollen ihr Versprechen einhalten.