Geschwister mussten aus erstem Stock springen
Mutter stirbt bei Wohnhausbrand: Feuerwehr sammelt jetzt Spenden für die Kinder (9, 14, 15)
Drei Kinder haben am Dienstagmorgen, dem 27. Dezember, im hessischen Biskirchen bei einem Wohnhausbrand ihre Mutter verloren. Mit vereinten Kräften konnte die Feuerwehr im Ort die Kinder im Alter von 9,14 und 15 Jahren retten, für die 45-jährige Mutter kam jede Hilfe zu spät. Die Kinder sind selbst Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Ort, um ihnen zumindest finanziell helfen zu können, hat die Feuerwehr nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Der zuständige Stadtbrandinspektor Stephan Sander hat uns von dem furchtbaren Einsatz erzählt.
Kinder mussten aus dem ersten Stock springen
Als die Feuerwehr gegen fünf Uhr morgens das brennende Fachwerkhaus erreichte, mussten sie extrem schnell handeln. Der komplette Flur habe gebrannt, zu dem Zeitpunkt gab es für die Feuerwehr kein Durchkommen. Der 14-jährige Sohn habe im ersten Stock am Fenster gestanden, erzählt Stadtbrandinspektor Stephan Sander. „Er hat uns dann zugerufen, dass sein kleiner Bruder noch im Hinterzimmer ist“, so Sander. Die Feuerwehr bat ihn dann darum, den Jungen zu holen. Auch die große Schwester schaffte es rechtzeitig ans Fenster.
Weil die Zeit knapp war, forderten die Rettungskräfte die Kinder dazu auf, direkt aus dem Fenster zu springen. Mit vereinten Kräften fingen die Feuerwehrmänner die Kinder unten an der Straße mit bloßen Händen auf. „Einige Kollegen zogen sich dadurch auch Verletzungen zu“, sagt Sander. Die Kinder konnten so alle in Sicherheit gebracht werden. Der 14-jährige Sohn erlitt allerdings am Rücken und am Hinterkopf Verbrennungen zweiten Grades, als er sich am Fenster schützend vor seinen kleinen Bruder stellte. Für die Mutter kam leider jede Hilfe zu spät – laut Stadtbrandinspektor Sander kam es im Haus noch zu einer „Durchzündung“ – die 45-Jährige konnte nicht mehr gerettet werden. Bei einer Durchzündung fangen entstandenen Gase unter der Decke Feuer – und eine Flammenwalze rollt die Decke entlang.
Brand wurde durch technischen Defekt verursacht
Die genaue Brandursache wurde noch nicht abschließend geklärt. Laut Stadbrandinspektor soll es sich aber um einen technischen Defekt gehandelt haben, ein kaputtes Elektrogerät könnte für den Brand verantwortlich sein. Die Familie trifft keine Schuld an dem furchtbaren Vorfall. Hinzu kommt die Tatsache, dass es sich bei dem brennenden Haus um ein Fachwerkhaus gehandelt hat, dadurch konnte sich das Feuer so schnell ausbreiten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattformfacebook, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden. Weitere Einstellungenkönnen Sie imPrivacy Centervornehmen.
Empfehlungen unserer Partner
Spenden sollen Kinder zugutekommen
Der Vater der Kinder lebt ebenfalls im Ort und hat die beiden Jungs und das Mädchen zu sich genommen. Dort hätten die Kinder auch alle ihr eigenes Zimmer. „Durch den Brand haben die Kinder aber all ihre persönlichen Dinge verloren“, sagt Sander. Der Spendenaufruf sei mit der Familie abgesprochen und solle zu einhundert Prozent den Kindern zugutekommen. „Die Kinder sind alle bei unserer Jugendfeuerwehr“, sagt Sander. „Für uns stand schnell fest, dass wir auf jeden Fall etwas tun müssen.“ Die Kontonummer für Spenden gibt es im Facebook-Post oben, das Geld geht direkt an die drei Geschwister. (kmü)