"Mama, es tut mir leid"
Mutter erstochen, Freundin erstickt: 29-Jähriger ist schuldunfähig
Angeklagter ist schuldunfähig
Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Florian E. ist psychisch krank. Mehrere Chatprotokolle offenbaren düstere Gedanken des Angeklagten. Darin beschreibt er, dass er sich verfolgt fühle, er Stimmen höre und es ihm nicht gut gehe. Die Taten hätte der 29-Jährige im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen, so die Staatsanwaltschaft. Ein Sachverständiger hatte im Laufe des Prozesses festgestellt, dass der Angeklagte eine Schizophrenie entwickelt hat. Das Urteil lautet daher: Eine dauerthafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Prozess um Doppelmord von Hamburg-Bramfeld
Im Februar entdeckt die Polizei in der Wohnung von Florian E. im Hamburger Stadtteil Bramfeld zwei Frauenleichen. Es handelt sich um die Freundin und die Mutter des heute 29-Jährigen. Florian E. ist dringend tatverdächtig, die beiden Frauen getötet zu haben. Auch den Hund seiner Freundin soll er mit einer Eisenstange erschlagen haben.
Florian E.: "Mama, es tut mir leid"
Laut rechtsmedizinischen Untersuchungen soll der Angeklagte seine Freundin erstickt und anschließend zerstückelt haben. Seine Mutter soll er mit 63 Messerstichen getötet haben. Vor Gericht bricht der 29-Jährige in Tränen aus. Während der Festnahme habe der Angeklagte mehrmals gerufen: "Mama, es tut mir leid. Mama, ich werde dich vermissen".
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Er soll auch Polizisten und Psychologen angegriffen haben
Als die Beamten Florian E. im Februar festnehmen, habe er permanent geschrien und geweint. Außerdem habe er den Polizisten gedroht: "Ganz schnell Handfesseln anlegen, sonst passiert etwas und ich mache euch platt". Auch in der U-Haft soll der 29-Jährige unter anderem Psychologen mit Fäusten und Tritten angegriffen haben.
Gefahr von Cannabis
Während des Prozesses wies die Richterin nochmal auf die Gefahren der angeblich „harmlosen“ Droge Cannabis hin. Im Fall Florian E. sei erwiesen worden, dass sich die Schizophrenie mit dem Drogenkonsum erst richtig entwickelt habe. Solche Fälle kämen immer häufiger vor – um auf eben solche Gefahren hinzuweisen, habe der Prozess des 29-Jährigen öffentlich stattgefunden. (fst/lve/dpa)