Stalker-Attacke schon im April
Mutter (29) aus Rendsburg entführt - Wieso stoppte die Polizei den Täter nicht?
Wie konnte es nur so weit kommen?
Nicole S. (29) wird verschleppt und auf einem ehemaligen Militärgelände eingesperrt, offenbar gefesselt und geknebelt! Die Polizei kann die Frau retten und den mutmaßlichen Täter festnehmen. Dann stellt sich heraus: Die 29-Jährige soll schon vor Monaten von dem Mann schwer verletzt und vergewaltigt worden sein. Wieso ist nichts passiert?
Entführung in Kiel: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest
Die Frau wurde seit dem vergangenem Sonntag vermisst, die Polizei spürte den tatverdächtigen Danial A. (27) wenig später auf einem ehemaligen Militärgelände in Kiel auf, erklärt Michael Heinrich, Pressesprecher der Polizei Neumünster, RTL. Die Frau konnte sich aus ihrem Versteckt befreien und per Handy den Notruf wählen. Daraufhin griffen die Einsatzkräfte zu und nahmen den mutmaßlichen Täter fest.
Der 27-Jährige befindet sich in Gewahrsam der Polizei, er soll am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. Nicole S. liegt im Krankenhaus und wird derzeit medinisch und psychologisch versorgt.
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Rendsburg: Frau soll „entführt, überfallen und zusammengeschlagen“ worden sein
Doch was ist die Vorgeschichte des Entführungsfalls? In den sozialen Medien schreibt die 29-Jährige, sie sei im Frühjahr von einem Mann „entführt, überfallen und zusammengeschlagen“ worden. „Mit Fäusten, mit Tritten und einem Schläger hat er auf mich eingeschlagen“, sagt sie. Sie habe bei dem Angriff einen Kieferhöhlenbruch, eine Gehirnerschütterung und einen gequetschten Oberarm davongetragen.
Tatsächlich bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft, dass der Festgenommene das Opfer bereits im April mit einem Cricket-Schläger schwer verletzt haben soll. Im Mai soll er die Frau zudem vergewaltigt haben. Ein Haftbefehlt sei jedoch „wegen fehlender rechtlicher Voraussetzungen“ nicht beantragt worden.
Polizei: Mutmaßlicher Täter schweigt nach Entführung
Nicole S. schreibt, der Mann habe damals eine einstweilige Verfügung erhalten. Er habe ihr jedoch immer wieder aufgelauert und sie mehrere weitere Male geschlagen. Sie sagt: Die Polizei ist nicht eingeschritten. Wie kann das sein?
Der 27-Jährige habe in der Vergangenheit tatsächlich eine Wegweisungsverfügung erhalten, bestätigt die Polizei. Weitere Einzelheiten seien vorerst noch unklar.
Der Tatverdächtige schweigt bislang zu allen Vorwürfen. Gegen ihn soll nun ein Haftbefehl wegen Geiselnahme und wegen seiner Taten aus April und Mai beantragt werden. (jda)
