Schnurrende Katzen retten das Neugeborene
Mumbai: Baby im Abfluss ausgesetzt- weil es ein Mädchen ist?

Sie sind Helden auf vier Pfoten: Weil sich im indischen Mumbai eine Gruppe von Katzen entlang einer Straße versammelt und ordentlich geschnurrt hat, konnte ein fünf Tage altes Baby gerettet werden, wie die Polizei berichtet. Die Tiere hätten so laute Geräusche von sich gegeben, dass Anwohner aufmerksam wurden. Die Polizei habe dann an der Stelle einen Säugling im Abfluss gefunden.
Ausgesetztes Baby konnte bereits aus Krankenhaus in Mumbai entlassen werden
Das Baby habe laut „BBC“ verzweifelt geschrien. Es war nur in ein dünnes Hemd gekleidet und in Abwasser getränkt. Zwei Polizisten hätten das Mädchen dann aus dem Abfluss gezogen, in ein Tuch gewickelt und ins Krankenhaus gebracht. „Als wir das Baby heraushoben, fror es; seine Ärmchen waren blau. Wir baten um etwas warmes Wasser und ein Tuch, um das Baby zu reinigen", sagte Polizeibeamter Sheetal Sonawane der Zeitung „Times of India“.
Offenbar hatte das kleine Mädchen riesiges Glück. Denn laut „CNN“ konnte das Baby bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden. „Sie war völlig in Ordnung, als sie aufgenommen wurde, aber wir waren ein wenig besorgt, weil sie ausgesetzt und in einem Abfluss gefunden wurde“, sagte der Arzt Dr. Vidya Thakur gegenüber dem US-Sender. „Unsere Ärzte haben sie sofort behandelt. Es geht ihr gut." Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sei das Baby dem Kinderwohlfahrtskomitee von Mumbai übergeben worden. Es werde in einem Heim betreut.
Wurde das Neugeborene in Mumbai ausgesetzt, weil es ein Mädchen ist?
Die Polizei untersucht nun, wie das fünf Tage alte Mädchen im Abfluss gelandet ist. Die Ermittler äußerten sich bisher nicht zu möglichen Motiven. Ein Grund könnte jedoch sein, dass das Baby ein Mädchen ist. Immer wieder kommt es vor, dass Mädchen in Indien nach der Geburt ausgesetzt oder getötet werden.
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Das Geschlechterverhältnis des Landes sei laut „BBC“ eines der schlechtesten der Welt. Viele Eltern bevorzugen Jungen und würden Mädchen als Bürde empfinden. So würden viele ungewollte weibliche Föten mit Hilfe illegaler Kliniken zur Geschlechtsbestimmung abgetrieben. (jmu)