Deutlich höheres Risiko für schweren Verlauf
Münchener Forscherteam: Darum sterben Männer häufiger an Krebs als Frauen

Männer tragen bei Krebserkrankungen ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf als Frauen. In Deutschland sterben jährlich etwa 130.000 Krebspatienten, bei den Frauen sind es nur etwa 100.000. Dafür hat ein Forschungsteam aus München jetzt eine Begründung gefunden: Ein molekularer Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Körpereigenes Protein TIMP1 beeinflusst Sterberisiko
Das Forschungsteam um Prof. Achim Krüger von der Universität München hat auf Basis von Patientenakten aus Deutschland und Kanada herausgefunden, dass bei Männern, wenn ihr Blut eine erhöhte Konzentration des körpereigenen Proteins TIMP1 aufweist, das Sterberisiko bei einer Krebserkrankung höher ist. Untersuchungen zeigten, dass eine Erhöhung der TIMP1-Menge im Körper vor allem bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs und beim Melanom zum Tod führt.
Lese-Tipp: Mit diesen Lebensmitteln senken Sie das Krebsrisiko
"Neue Möglichkeiten für eine personalisierte Medizin"
„TIMP1 ist nicht bei allen Männern erhöht, aber die Entdeckung von TIMP1 als im Blut nachweisbaren Risikoparameter ermöglicht es der Klinik nun, diejenige Gruppe von Männern mit einem hohen Risiko für die Bildung lebensbedrohlicher Lebermetastasen zu identifizieren. Aus aus früheren Studien kennen wir bereits die molekularen Zusammenhänge, wie TIMP1 die Lebermetastasierung fördert. In Verbindung mit unserer aktuellen Entdeckung bieten sich jetzt neue Möglichkeiten für eine personalisierte Medizin mit optimierten Diagnose- und zielgerichteten Therapieoptionen“, so Krüger in der offiziellen Pressemitteilung. (jos)