Umstrittene CO2-Pflichtabgabe

Müll wird 2024 teurer: So viel müssen Haushalte draufzahlen

Uwe Zucchi
Die Müllgebühren werden deutlich angehoben.
deutsche presse agentur

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen ab Januar 2024 mit höheren Abfallgebühren rechnen.
Warum fast alle Haushalte die Zusatzkosten bezahlen müssen und wie hoch die Rechnung ausfällt.
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CO2-Abgabe für Müllentsorgung wird umgelegt

Ab Januar müssen deutsche Haushalte mit steigenden Müllgebühren rechnen. Der Grund: Die Müllverbrennungsanlagen müssen ab 2024 für die CO2-Emmissionen zahlen – und die Mehrheit der Abfallbetriebe wird die Klimaabgabe an die Verbraucher weiterreichen.

Eine Umfrage des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) hat ergeben, dass bereits 61 von 100 Abfallbetrieben die CO2-Kosten weitergeben wollen. Allein die Klimaabgabe schraubt die Abfallgebühren um durchschnittlich neun Prozent in die Höhe.

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Für einen vierköpfigen Haushalt, der eine 240 Liter große Restmüll-Tonne mit Leerung im Zwei-Wochen-Rhythmus hat, wären das im Schnitt 22 Euro mehr im Jahr.

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Bürger müssen allein CO2-Kosten bezahlen: „Das kann doch nicht gerecht sein"

Zwar spielen auch höhere Personal-, Material- und Energiekosten bei der Gebührenentwicklung eine Rolle. Allerdings werden ab 2024 auch Müllverbrennungsanlagen vom Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) erfasst, dann werden pro Tonne CO2 40 Euro Abgaben fällig.

Entsorgungs-Manager Timo Poppe lässt keinen Zweifel aufkommen: „Wir müssen die zusätzlichen Belastungen eins zu eins durchreichen an unsere Kunden“, erklärt er in der Wirtschaftswoche. Poppe führt das Abfallunternehmen EEW, das rund die Hälfte aller Verbrennungsanlagen in Deutschland betreibt.

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VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sieht die neue Regelung kritisch. „87 Prozent der fossilen CO2-Emissionen bei der Müllverbrennung stammen aus nicht recycelbaren und Verbundverpackungen“, sagte er. „Bezahlen aber sollen dafür allein die Bürger, die Industrie bleibt außen vor - das kann doch nicht gerecht sein.“

Fest steht: Fürs Klima müssen allein die Bürger blechen – und in diesem Fall können sie selbst mit ihrem Lebenswandel gar keinen Einfluss darauf nehmen. Welchen Sinn macht das? (mit dpa/aze)