Bei Minusgraden
Nach Motorradunfall: 17-Jähriger fünf Stunden unentdeckt am Straßenrand
Es ist viertel nach 8 Uhr am Sonntagmorgen. Die Sonne geht gerade auf, als ein Autofahrer einen 17-Jährigen am Straßenrand entdeckt. Er liegt dort nach einem Motorradunfall scheinbar schon die halbe Nacht.
Fünf Stunden bei Frost und Dunkelheit
In der Nacht auf den zweiten Advent, zwischen 2 und 3 Uhr, fährt ein jugendlicher Motorradfahrer auf der Straße „Langenberg“ Richtung Haren (Emsland). Plötzlich kommt er in einer Linkskurve nach rechts von der Straße ab, kracht gegen ein Schild. Er ist schwer verletzt. Doch in der Dunkelheit sieht ihn niemand. Er liegt mindestens fünf Stunden lang am Straßenrand, während die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken.
Handschuhe von Raureif bedeckt
Als der junge Mann bei Tagesanbruch von einem Autofahrer entdeckt wird, sind ihm die kalten Stunden am Straßenrand anzusehen: Seine Handschuhe sind weiß vom Raureif. Der Helfer ruft die Polizei. Auf Nachfrage von RTL erzählt ein Polizist, dass seine Kollegen zunächst um das Leben des Jugendlichen fürchteten. „Die Kombination aus schweren Verletzungen und der Unterkühlung ließ Schlimmeres vermuten“, sagt er. Doch im Krankenhaus steht schnell fest: Der Motorradfahrer wird überleben. Weil die Beamten den Verdacht haben, dass der 17-Jährige bei dem Unfall möglicherweise betrunken war, nehmen sie eine Blutprobe. Die enthält noch Stunden nach dem Zusammenstoß mit dem Schild 0,35 Promille. (jsc)