Mord an Hadish (7) in Wien: 16-Jähriger tötet kleines Mädchen aus "allgemeiner Wut"
Der brutale Mord an der kleinen Hadish aus Wien ist aufgeklärt und die Einzelheiten machen ebenso sprachlos wie das, was der 16-Jährige aus Tschetschenien, ein Nachbar der Familie des Mädchens, als Motiv angibt. "Er nennt es eine allgemeine Wut, die in dieser Woche vorhanden war (…) und hat dann die Tat verübt", so Polizeisprecher Gerhard Haimeder.
Kopf der Siebenjährigen aus Wien war nach der Tat fast abgetrennt

Hadishs Bruder Rustam (17) versucht, das Unglaubliche in Worte zu fassen. "Was macht eine Siebenjährige? Sie spielt mit Puppen! Sie lacht. Sie war in der ersten Klasse Volksschule. Sie hat gerade lesen gelernt und hat's mir immer stolz gezeigt. Was kann einem Kind einem Erwachsenen antun? Außer ihn anlächeln vielleicht. Oder Hallo sagen vielleicht. Was kann ein Kind dafür?", sagt er fassungslos.
Die Ermittler vermuten, dass das Mädchen am Freitag von selbst an der Tür des 16-Jährigen geklopft habe. Die Familien, beiden stammen aus Tschetschenien, leben seit Jahren in derselben Hofanlage im Bezirk Döbling der österreichischen Hauptstadt und seien befreundet gewesen. "Der Verdächtige hat sie nicht in die Wohnung locken müssen", so die Polizei. Der 16-Jährige soll Hadish in die Dusche dirigiert und sie mit einem Küchenmesser attackiert haben. Der Kopf sei nach der Tat fast abgetrennt gewesen.
Täter "ein fescher Bursche, dem sie sowas nie zutrauen würden"

Die Leiche der Schülerin war am Samstag in einem Müllcontainer gefunden worden. Hinweise auf sexuellen Missbrauch gibt es nicht. Der nicht vorbestrafte Täter sei ein guter Schüler und bisher unauffällig gewesen. "Er ist ein fescher junger Bursche, dem sie sowas nie zutrauen würden", sagte ein Polizeisprecher weiter.
Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden

Nichts habe bisher auf eine etwaige psychische Erkrankung hingedeutet. Die Tatwaffe war nach Angaben des 16-Jährigen ein Brotmesser mit etwa 20 Zentimeter langer Klinge. Er habe die Waffe in einer Mülltonne entsorgt. Sie wurde bisher nicht gefunden. Den entscheidenden Hinweis gaben die eingesetzten Spürhunde. Sie schlugen in den Räumen des Verdächtigen an. Daraufhin wurden Blutspuren gefunden.
Kinderfüße ragten aus einem Plastiksack in der Mülltonne

Anfangs gab der 16-Jährige an, er habe sich in den Finger geschnitten. Kurz darauf legte er im Beisein seiner Eltern ein Geständnis ab. Die Eltern waren zum Zeitpunkt der Tat unterwegs, der kleine Bruder des Verdächtigen spielte im Hof der Anlage.
Die Schülerin war am Freitagnachmittag zuletzt lebend auf dem Kinderspielplatz der Wohnanlage gesehen worden. Gegen Mitternacht meldete sie ein Angehöriger als vermisst. Am Samstag wurden sämtliche Müllcontainer der Wohnanalge durchsucht. Dabei fiel ein Plastiksack auf, aus dem zwei Kinderfüße ragten.