Fall machte international Schlagzeilen und Amanda Knox zum "Engel mit den Eisaugen"
Mordfall Meredith Kercher: mutmaßlicher Täter nach 14 Jahren endgültig frei

Gut 14 Jahre nach dem Mord an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher ist der verurteilte Täter in Italien vorzeitig frei. Der Fall hatte international Schlagzeilen gemacht, eine der Hauptverdächtigen war die Amerikanerin Amanda Knox, die deswegen vier Jahre im Gefängnis saß. Jetzt gewährte ein Richter in Viterbo dem zu 16 Jahren Haft verurteilten Rudy G. seine vorzeitige Entlassung.
"Nach 14 Jahren will er vergessen werden"

Der mutmaßliche Täter, der stets seine Unschuld beteuert hatte, war bereits im vorigen Jahr auf freien Fuß gekommen und hatte stattdessen Sozialdienst verrichtet. Eigentlich wäre seine ohnehin verkürzte Haftstrafe erst Anfang Januar 2022 abgelaufen - nun ging es noch schneller. Offiziell wurde als Haftende der 20. November festgelegt.
Die englische Austauschstudentin Kercher war am 1. November 2007 in Perugia ermordet worden. Knapp ein Jahr später verurteilte ein Gericht Rudy G. wegen Vergewaltigung und Mord zu einer Haftstrafe von 30 Jahren. 2010 wurde diese im Revisionsverfahren auf 16 Jahre verkürzt. Der Verurteilte konnte dann schon im Herbst 2020 das Gefängnis von Viterbo verlassen. Seitdem verrichtet er in der Stadt gut 80 Kilometer nördlich von Rom einen Sozialdienst. "Nach 14 Jahren will er vergessen werden", sagte ein Betreuer des Mannes.
Amanda Knox und ihr Freund gerieten unter Verdacht

Amanda Knox und Meredith Keercher lernten sich 2007 während eines Austauschsemesters in der italienischen Stadt Perugia kennen. Die beiden wohnten zusammen, bis zu dem Tag, an dem Meredith halbnackt mit aufgeschlitzter Kehle in ihrem Zimmer gefunden wurde. Die 21-Jährige war vergewaltigt und brutal ermordet worden.
Sechs Jahre nach den ersten Schuldsprüchen und mehreren Instanzen sprach das oberste Gericht Italiens die beiden dann aber final frei.