Fahrplanwechsel bei RMV und NVV
Mit Bus und Bahn durch Hessen: Ab Januar wird's teurer

Mehr Linien, schnellere Verbindungen, größeres Platzangebot: Die Verkehrsunternehmen haben für den bevorstehenden Fahrplanwechsel Verbesserungen für ihre Kunden auf den Weg gebracht. Doch die haben ihren Preis.
Linienausbau und erhöhter Stundentakt
Der Fahrplanwechsel gilt ab kommenden Sonntag (12.12.). Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) tritt unter anderem mit weiteren Schnellbus-Linien an. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) baut den Stundentakt in der Region weiter aus. Die 3G-Regel gilt weiter, ungeimpfte Fahrgäste dürfen also nur mit Test mitfahren.
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Verkehrsbetriebe heben Preise um etwa 1,5 Prozent

Vom 1. Januar an wird es damit teurer für viele Fahrgäste. Im Gebiet des RMV werden die Preise im Schnitt um 1,5 Prozent steigen, im Norden durchschnittlich um 1,4 Prozent. Damit sollen Kostensteigerungen ausgeglichen werden. Ausgenommen sind das Seniorenticket Hessen und das Schülerticket Hessen: Sie kosten weiter 365 Euro pro Jahr. Auch der Preis für das Hessenticket bleibt mit 36 Euro gleich, damit können fünf Personen einen Tag durch ganz Hessen fahren.
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RMV erhöht Zahl der schnellen X-Busse
Im Bereich des RMV werden sechs weitere X-Bus-Linien unterwegs sein, unter anderem von Alsfeld nach Marburg und von Büdingen über Erlensee nach Frankfurt-Enkheim. Insgesamt sind dann 29 der schnellen X-Bus-Linien unterwegs, die auch mit kostenlosem W-LAN ausgestattet sind. Auf der Taunussstrecke Frankfurt-Limburg sollen die Züge mit zusätzlichen Wagen fahren, mehr Kapazität will der RMV bis zum Spätsommer auch auf der Strecke der Odenwaldbahn schaffen.
Neuer InterCity-Anschluss für mehrere hessische Städte

Bad Nauheim, Wetzlar und Dillenburg erhalten Anschluss an den IC-Verkehr der Deutschen Bahn, der IC34 von Frankfurt nach Münster wird dort Halt machen. Um auch Gießen und Weilburg an den IC anzubinden, fährt künftig die neue Linie RE24 von dort nach Wetzlar. Weiter geht auch der Ausbau des On-Demand-Angebots, bei dem Fahrgäste per App oder Telefon Kleinbusse bestellen können. Kommendes Jahr sollen Hofheim, Kelsterbach, Wiesbaden, Hanau und der Landkreis Darmstadt-Dieburg hinzukommen; Limburg, der Kreis Offenbach, Taunusstein, Darmstadt und der Frankfurter Norden sind bereits dabei.
Verbesserte Anbindung im Landkreis Kassel und im Schwalm-Eder-Kreis
Der NVV arbeitet unter der Überschrift "Jedes Dorf - Jede Stunde" weiter daran, sukzessive einen Stundentakt für alle Bereiche in der Region einzuführen. Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember gebe es besonders umfangreiche Verbesserungen im Landkreis Kassel und im Schwalm-Eder-Kreis, wo das Busangebot neu geplant worden sei, erklärte der Verbund. Dazu seien auch neue, grün-weiße Fahrzeuge bestellt worden – mit Klimaanlagen, Bildschirmen zur Fahrgastinformation, bequemen Einsteigemöglichkeiten und mehr Platz für Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen.
ÖPNV in Hessen: Weniger Fahrgäste durch Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die Fahrgastzahlen einbrechen lassen: Beförderte der RMV 2019 noch 808 Millionen Fahrgäste, waren es im ersten Corona-Jahr 2020 nur noch 524 Millionen. Die Prognose für dieses Jahr liegt bei 565 Millionen. Der RMV schätzt die Auslastung auf zwei Drittel derzeit. Im Bereich des NVV sind die Busse und Bahnen zu etwa 80 Prozent ausgelastet. (dpa/fge)