Das neue Leben von Herkules

Der Star aus Frankfurts Rotlichtviertel: Zu Besuch bei Deutschlands kleinstem Türsteher

Er ist eine feste Größe im Frankfurter Rotlichtviertel: Uwe Schoninger alias Herkules. Mit einer Körpergröße von 1,11 Meter ist er Deutschlands kleinster Türsteher. Doch ihn deswegen zu unterschätzen wäre ein Fehler. Denn Respekt hat nichts mit Körpergröße zu tun. Doch wie lebt Deutschlands kleinster Türsteher eigentlich?

Keine Puppenstube

Deutschlands kleinster Türsteher
Die beiden trennt fast ein ganzer Meter: Unser Reporter Tim (2,02 Meter groß) und Türsteher Herkules (1,11 Meter groß).
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Im Sommer diesen Jahres half Herkules bereits vor dem Frankfurter Nachtclub „Sexx In“ aus. Mittlerweile ist er ein echter Star im Frankfurter Rotlichtmilieu. Doch privat lebt er ganz idyllisch im rheinland-pfälzischen Bobenheim-Roxheim, etwa 80 Kilometer von Frankfurt entfernt. Wer ihn besuchen kommt, der ist erstmal überrascht. „Ich bin ganz normal eingerichtet, wie jeder andere auch“, erzählt Uwe. Viele würden denken, seine Wohnung sei aufgrund seiner Größe wie eine Puppenstube eingerichtet.

"Viele sehen mich als Maskottchen"

Seine Job als Türsteher macht Uwe alias Herkules bereits seit vier Jahren. Nach seinem Hauptschulabschluss versuchte er sich an einer Ausbildung – diese musste er aber aufgrund von Mobbing abbrechen. So kam er zuerst zum Wachdienst, vor vier Jahren wurde er dann Türsteher – ein Freund hatte ihm dabei geholfen. Mit seinem jetzigen Job ist er mehr als glücklich: „Ich hatte viel Kontakt zu den Leuten, viel Aufmerksamkeit bekommen und dachte mir, joa machste weiter.“ Das ihn viele Menschen als Maskottchen sehen, stört den 53-Jährigen nicht.

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Kleiner Mann, große Schnute

Seine Freunde kennt Uwe mittlerweile seit 30 Jahren und die schätzen den 53-Jährigen. Das einzige Manko: Uwe gibt seinen Freunden selten einen aus und hat für seine Größe eine recht „große Schnute“, so seine Freunde.

Die Geschichte hinter Herkules

Seinen Spitznamen Herkules hat sich Uwe mittlerweile sogar auf den Unterarm tätowieren lassen. Denn in Frankfurt ist er nicht Uwe, sondern Herkules. Grund dafür ist sein muskulöses Aussehen, trotz seines Kleinwuchses. „Ich hab vor keinem Angst, vor gar keinem. Und ich hab den Namen bekommen, weil ich mich damals zur Wehr gesetzt hab, das war eigentlich undenkbar. Und es hat doch funktioniert und es war ganz brutal. Und deswegen hab ich auch den Namen Herkules bekommen“, erzählt er. Bei Türstehern komme es sowieso selten auf die körperliche Überlegenheit an. Viel wichtiger seien Witz, Schlagfertigkeit und Schlichtungsvermögen, so der 53-Jährige. Diese Art hat auch den Betreiber eines Bordells in der Frankfurter Taunusstraße überzeugt. Hier entscheidet Herkules nun, wer reinkommt – und wer nicht. (dgö)