Menschenrechtler: Foltervorwürfe gegen Krim-Milizen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat schwere Foltervorwürfe gegen prorussische Milizen auf der Krim erhoben. Zwei ukrainische Aktivisten seien von moskautreuen Einheiten verschleppt und tagelang misshandelt worden, teilte HRW mit.

"Seit Wochen dürfen irreguläre bewaffnete Einheiten auf der Halbinsel Amok laufen ohne offensichtliche legale Befugnis", sagte HRW-Experte Hugh Williamson der Mitteilung zufolge. Dies habe auf der von der Ukraine abtrünnigen Krim zu "Unsicherheit, mutwilligen Festnahmen, Verschleppungen sowie Folter" geführt.

HRW nannte die Fälle der proukranischen Aktivisten Andrej Schtschekun und Anatoli Kowalski, die nach eigenen Angaben am 9. März verschleppt und elf Tage lang festgehalten und verprügelt worden waren. Danach seien sie der ukrainischen Militärpolizei übergeben worden - die prorussischen Kräfte hätten ihnen aber zuvor Dokumente, Geld und Computer abgenommen.

Ukrainische Medien berichteten, auch der Aktivist Juri Schewtschenko sei von Mitgliedern der moskautreuen Bürgerwehr gequält worden. Die Männer hätten einen Teil von Schewtschenkos rechtem Ohr abgeschnitten und ihm in die Beine geschossen, schrieb die Internetzeitung 'Ukrainskaja Prawda'.