Nisthilfe für Weißstörche

Storchenpaar sorgt für Fakten: Rechtsstreit beendet

Sebastian Kahnert
Zwei Weißstörche stehen auf ihrem Horst (Symbolbild). Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Ein nistendes Storchenpaar hat ein Verfahren vor dem Oberlandesgericht Oldenburg vorzeitig beendet. In dem Streit ging es um den Abbau einer Nisthilfe für Weißstörche, die in der Nähe eines Windrades bei Melle im Landkreis Osnabrück aufgebaut ist.

Nisthilfe sollte woanders aufgebaut werden

Wegen des Windrades hatte der Landkreis dem Grundstückseigentümer die Nisthilfe an dem Ort verboten und verlangt, sie woanders neu aufzubauen. Die Nähe der Nisthilfe - ein zehn Meter hoher Pfahl mit einer Platte als Unterlage - zu dem Windrad sei vor allem für junge Störche zu gefährlich, so der Landkreis. Weil der Grundstückseigentümer die Verfügung des Landkreises nicht schnell genug umsetzte, hatte der Windkraftbetreiber geklagt - der Fall landete dann in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht in Oldenburg.

Storchenpaar hatte den Nistplatz bereits belegt

Bevor dieses jedoch eine Entscheidung treffen konnte, hatte das Storchenpaar den Nistplatz bereits belegt, den es schon in den Vorjahren genutzt hatte. Ein Rückbau der Nisthilfe komme damit in dieser Saison nicht mehr in Frage, denn die Störche stehen unter Naturschutz, teilte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts am Dienstag mit. Die Windenergiefirma habe den Rechtsstreit für erledigt erklärt. Die Kosten des Rechtsstreits muss allerdings der Eigentümer der Nisthilfe tragen, weil er die Verfügung des Landkreises noch nicht umgesetzt habe. (dpa/rri)