Meißen: Sie nannte es "Kuschelzeit"

Oma missbraucht eigenen Enkel

ARCHIV - 24.01.2014, Berlin: ILLUSTRATION - Ein junges Mädchen hält sich die Hände vor ihr Gesicht. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) und der Präsident des Landeskriminalamtes, Johannes Kunz, informieren über die Ermittlungsarbeit der Polizei im Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie Foto: Nicolas Armer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Symbolbild
dav soe cv fie, dpa, Nicolas Armer

Da die Eltern massive Drogenprobleme hatten und nicht in der Lage waren, ihr Kind zu erziehen, hat die Großmutter ihren Enkel bei sich aufgenommen. Jetzt wurde die 60-jährige vom Amtsgericht Meißen verurteilt, wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet. Der abscheuliche Grund: Sie habe ihr damals 8-jähriges Enkelkind sexuell missbraucht.

Laut Anklage über 100 sexuelle Übergriffe

Statt dem Jungen Sicherheit und Fürsorge zu geben, soll die Rentnerin im Zeitraum von April 2014 bis Oktober 2018 ihren Enkel regelmäßig missbraucht haben. Sie soll die Taten dann perfider Weise als „Kuscheln“ bezeichnet haben, wie die „Sächsische Zeitung“ weiter schreibt. Zunächst räumt sie die Vorwürfe nur teilweise ein. Sie redet von einem „Fehler“ und keiner kompletten „sexuellen Erfüllung“, so zitiert die „Sächsische Zeitung“.

Vollständiges Geständnis

Nach einem Gespräch mit ihrem Anwalt lässt sie sich dann aber von einem umfassenden Geständnis überzeugen – auch um den Geschädigten zu schützen. Nun bleibe ihm die Aussage vor Gericht zumindest erspart und wühle die Taten für den damals 8-Jährigen nicht weiter auf. Die 60-Jährige wurde laut der „Sächsischen Zeitung“ vom Amtsgericht Meißen zu einer Freiheitsstrafe zwischen einem Jahr und sechs Monaten und einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Zuvor war die Rentnerin wohl nicht vorbestraft. (dme)