Großbrand in Mehrfamilienhaus in Uelzen
Rettungssprung in acht Meter Tiefe: 60-Jähriger schwer verletzt
Am Donnerstagabend (01.12.22.) geht bei der Feuerwehr Uelzen ein Notruf ein. Eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit 12 Parteien brennt lichterloh. Der 60-jährige Bewohner fasst den Entschluss von seinem Balkon zu springen.
60-Jähriger schwer verletzt
Gegen 17:45 Uhr brach das Feuer in dem Haus aus, in dem 29 Menschen leben. „Anwohner haben den Notruf gewählt und auch der Feuermelder in der Wohnung des Mannes hat angeschlagen“, sagt ein Sprecher der Polizei Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen. Als die Feuerwehr eintraf stand die Obergeschosswohnung des 60-Jährigen in Vollbrand. Zu diesem Zeitpunkt ist der Bewohner bereits acht Meter in die Tiefe gesprungen. Er erlitt neben Verbrennungen weitere schwere Verletzungen und wurde in eine Klinik gebracht.
Mehrfamilienhaus in Uelzen unbewohnbar
Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, das komplette Mehrfamilienhaus musste evakuiert werden. Zwei Anwohner erlitten eine Rauchvergiftung, mehrere Bewohner wurden über eine Drehleiter gerettet. Alle Wohnungen des Hauses sind nach dem Brand unbewohnbar. Die Stadt Uelzen versucht die Bewohner in Notunterkünften unterzubringen. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro, heißt es von der Polizei.
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War es Brandstiftung?
Beamte des Uelzener Kriminalermittlungsdienstes waren noch am Abend vor Ort und sicherten Spuren. „Die Spurensicherung und die Befragung von Anwohnern wird auch noch einige Tage dauern“, sagt ein Sprecher der Polizei im RTL-Interview und ergänzt: „Der 60-jährige Mann ist ansprechbar, wir haben ihn noch am selben Abend grob vernommen“. Die Polizei ermittelt jetzt wegen schwerer Brandstiftung. „Wir gehen aktuell davon aus, dass er den Brand selbst in seiner Wohnung gelegt hat, entweder grob fahrlässig oder vorsätzlich.“
Brandstiftung zählt zu gemeingefährlichen Straftaten und wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bis hin zu 15 Jahren bestraft. (cgo)