Auf unterschiedliche Weise gezeugt

Die Geburt dieser Zwillinge gleicht einem Wunder

Die Füße von Zwillingsbabys in Jeans.
Die Geburt der Zwillinge Nate und Cole war ein echtes Wunder. (Symbolbild)
Frank May, picture alliance

Weil sie mit einer Hormonstörung und zwei Gebärmüttern zur Welt kam, glaubt Madeline Kaklikos lange nicht an die Erfüllung ihres Kinderwunsches. Doch nach jahrelangen Behandlungen klappt es schließlich doch - und zwar gleich doppelt. Für Fachleute ist die Geburt ihrer Zwillinge sensationell und gleichzeitig hochriskant.

Madeline und ihr Mann hatten Kinderwunsch schon fast aufgegeben

Nate und Cole sind echte Wunderzwillinge. Im Februar 2023 erblicken die beiden Kinder der Australierin Madeline Kaklikos und ihres Ehemannes Jon nach zehn Fruchtbarkeitsbehandlungen über drei Jahre hinweg das Licht der Welt. Medizinerinnen und Mediziner bezeichnen die Geburt der Babys als einmalig in 50 Millionen Fällen. Denn Nate und Cole wuchsen zeitgleich in jeweils einer Gebärmutter heran. Über den Fall berichten mehrere britische Medien.

Als sie und ihr Mann im Jahr 2020 erfolglos versuchen, ein Baby zu bekommen, erfährt die heute 24-jährige Kaklikos, dass sie an einer seltenen Krankheit namens Uterus didelphys leidet. Das bedeutet, dass sie mit zwei Gebärmüttern zur Welt kam. Der Kinderwunsch des Paares steht ohnehin unter einem schlechten Vorzeichen, da bei Madeline Kaklikos bereits 2017 das sogenannte PCO-Syndrom diagnostiziert wird – eine Hormonstörung, die zu einem erschwerten Schwangerschaftseintritt führen kann.

Fachleute raten den beiden deshalb, es mit künstlicher Befruchtung zu versuchen, woraufhin sich Kaklikos zwei Embryonen in ihre "besser zugängliche Gebärmutter" einpflanzen lässt. Doch der Versuch schlägt fehl. "Wir haben es immer weiter versucht. Aber als ich die achte Runde hinter mir hatte, hatte ich Angst, dass wir nie ein Baby bekommen würden", so die heutige Mutter.

Zwillinge wachsen in zwei verschiedenen Gebärmüttern heran

Nach einigen weiteren Anläufen erreicht die Eheleute doch der erhoffte Anruf. Im Juni letzten Jahres erfahren sie, dass Madeline schwanger ist. "Ich war zum Zeitpunkt des Anrufs mit Jon, meinen Eltern und meinem Bruder zusammen. Wir alle brachen in Schreie aus und hatten Tränen in den Augen, als wir uns umarmten", erzählt die Australierin.

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In der 10. Woche kommt dann die nächste große Überraschung: Bei einer Ultraschalluntersuchung wird der werdenden Mutter mitgeteilt, dass sie Zwillinge erwarte. In ihrer zweiten Gebärmutter befände sich ein weiteres, ganz offenbar auf "konventionellem" Wege entstandenes Kind. "Jon und ich sahen uns völlig ungläubig an", erinnert sie sich. "Die Ärzte erklärten uns, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Baby in der einen Gebärmutter und ein zweites in der anderen zu haben, bei eins zu 50 Millionen liegt." Außerdem wird Madeline Kaklikos mitgeteilt, dass die Babys zu unterschiedlichen Zeiten gezeugt wurden.

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Wunderzwillinge kommen im Februar gesund zur Welt

Da die Schwangerschaft als Hochrisikoschwangerschaft eingestuft wird, steht Madeline Kaklikos unter ständiger Beobachtung und ihr wird ein geplanter Kaiserschnitt angeboten, da ihr Zustand eine natürliche Geburt unmöglich macht. Am 20. Februar 2023 und in der 34. Woche der künstlich erzeugten Schwangerschaft bringt sie ihre beiden Kinder zur Welt. Während der Geburt sei sie "wie versteinert gewesen". Doch "als ich meine Babys zum ersten Mal halten konnte, hatte ich das Gefühl, mein Herz würde explodieren", sagt sie.

Gerade einmal zehn Minuten haben Madeline und Jon Kaklikos mit ihren Neugeborenen, ehe die Säuglinge zur Beobachtung in eine Spezialklinik gebracht werden. Nach 17 Tagen werden Cole und Nate schließlich aus dem Krankenhaus entlassen und können mit ihren Eltern nach Hause. "Die Geburt der beiden war hektisch, aber jetzt sind sie drei Monate alt und es geht ihnen gut", sagt Madeline Kaklikos. "Wir lieben das Leben als Eltern und das unserer wunderbaren Zwillinge."(ntv.de/apr)

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.de.