Busfahrer setzte sie an unterschiedlichen Haltestellen ausMaske nicht richtig getragen: Fahrer wirft zwei Kinder aus dem Schulbus

In Nordwestmecklenburg - zwischen Neukloster und Zurow – wurden zwei Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren aus dem Schulbus geworfen, wie die „Ostseezeitung“ zuerst berichtet.
Der Vorwurf: Sie hatten ihre Corona-Schutzmasken nicht ordentlich aufgesetzt. Nachdem der Busfahrer sie dazu aufgefordert hat, haben sie die Maske richtig aufgesetzt. Doch sie wurden trotzdem vor die Tür gesetzt. Der Vorfall ereignete sich bereits vor einer Woche.
Ob sie mit einem Handy ihre Eltern erreichen können, hat der Fahrer nicht weiter geprüft
Es ist der 17.08.22 und die vierte Unterrichtsstunde ist vorbei. Die beiden Jungs steigen in den Schulbus von Neukloster in Richtung Zurow (Mecklenburg-Vorpommern). Nach einiger Zeit sieht der Busfahrer, dass beim älteren Jungen die Maske nicht ordentlich sitzt und ermahnt ihn an die weiterhin geltenden Schutzmaßnahmen im Nahverkehr. Daraufhin setzt er die Maske wieder ordentlich auf, so berichtet es der Vater des 12-Jährigen. Dem Busfahrer hat das scheinbar nicht gereicht, denn der Schuljunge wurde aufgefordert, an der nächsten Haltestelle den Bus zu verlassen und seine Eltern anzurufen. Ob er die Möglichkeit zum Telefonieren hatte, wurde nach RTL-Informationen nicht weiter geprüft.
Im Laufe der nächsten Minuten wiederholte sich der Verlauf: Auch der 10-jährige Junge trug seine Corona-Schutzmaske nicht ordnungsgemäß. Ohne weitere Aufforderungen wurde er angewiesen an der nächsten Station aus dem Bus zu steigen. Er hatte kein Handy dabei und hätte seine Eltern nicht erreichen können, aber er hatte Glück, denn sein Bruder saß mit im Bus und stieg zusammen mit einem älteren Mädchen mit aus. „Die drei sind daraufhin zu Fuß von Reinstorf entlang der Bundesstraße nach Hause gegangen“, geht aus einem Brief der Elternteile an das Verkehrsunternehmen Nahbus hervor.
Die Situation hätte gefährlich enden können

Die Eltern berichten auch von einer Erzieherin aus Zurow, die mit im Bus war und den Vorfall bestätigt. „Sie stellte den Busfahrer darauf zur Rede und ermahnte ihn eindringlich, dass dies nicht in Ordnung ist.“ Die Situation hätte für die beiden Kinder gefährlich enden können und alle Beteiligten sind nach RTL-Informationen in Sorge, dass sich das wiederholen könnte. Daher haben sie sich mit einer Bitte um Stellungnahme an das Verkehrsunternehmen gewendet und den Vorfall öffentlich gemacht. „Andere Eltern sollten darüber informiert sein, dass Busfahrer in keinen Fällen selbstständig Kinder des Busses verweisen dürfen.“, so der Vater des 12-Jährigen.
UPDATE: Auch wir haben Nahbus um eine Stellungnahme gebeten. Das Verkehrsunternehmen teilt uns mit:
„Es wurde ein Fehlverhalten des Busfahrers festgestellt. Es ist gesetzlich geregelt, dass Kinder unter 14 Jahren nur dann von der Beförderung ausgeschlossen werden dürfen, wenn sie einer Vertrauensperson oder der Polizei übergeben werden. Das ist in diesem Fall nicht geschehen. Auch wurde die NAHBUS Leitstelle nicht über den Vorfall informiert.
NAHBUS bedauert den Vorfall zutiefst und entschuldigt sich für das Verhalten des Mitarbeiters. Als Konsequenz wird der Vorfall arbeitsrechtlich geahndet.“