"Red Devils" ziehen Reißleine

Manchester United wirft Solskjaer raus - kommt Ronaldo-Intimus Zidane?

Mg Mailand 28/05/2016 - finale Champions League / Real Madrid-Atletico Madrid: Zinedine Zidane-Cristiano Ronaldo PUBLICATIONxNOTxINxITA
Cristiano Ronaldo und Zinedine Zidane hatten bei Real Madrid eine erfolgreiche Zeit.
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Fünf der jüngste sieben Spiele in der Premier League hat Manchester United verloren. Nun reagiert der englische Rekordmeister zufolge und setzt Trainer Ole Gunnar Solskjaer vor die Tür. Für die Nachfolge ist eine französische Fußball-Ikone im Gespräch.

Ronaldo und Zidane ein Traumduo

Bei Real Madrid waren Zinedine Zidane und Cristiano Ronaldo ein königliches Traumduo, jetzt sollen die Weltstars ein tief gefallenes Manchester United zurück auf den Fußball-Thron führen. Erfolgscoach Zidane gilt als Wunschlösung des englischen Rekordmeisters für die Nachfolge von Teammanager Ole Gunnar Solskjaer. Die Trennung vom glücklosen Norwegen war nach dem demütigenden 1:4 (0:2) bei Aufsteiger FC Watford nur noch eine Frage der Höhe der Abfindung.

Weil Solskjaer erst im Sommer bis 2024 bei United verlängert hatte, sollte ihm sein Abschied nach drei titellosen Jahren mit 7,5 Millionen Pfund (fast neun Millionen Euro) erleichtert werden. Zugleich erhöhte Manchester laut Times das Angebot für Traumkandidat Zidane. Der hatte seit seinem Abschied von Real im Mai pausiert, laut "Manchester Evening News" aber kürzlich einen Englisch-Kurs begonnen.

United-Fans haben die Schnauze voll

"Falls die Klubführung etwas tun möchte, ist das ein Gespräch zwischen ihr und mir - nicht zwischen euch und mir", sagte Solskjaer nach der fünften Ligapleite in den jüngsten sieben Spielen zu Reportern. Da waren die Diskussionen der Bosse längst im Gange, wenig später senkten sie und die amerikanische Besitzerfamilie Glazer den Daumen.

"Ärmel hochkrempeln und den Job erledigen", hatte Ronaldo vor dem Spiel als Devise ausgegeben. Doch es folgte eine regelrechte Bankrotterklärung der Stars. Solskjaer entschuldigte sich danach mit einigen Spielern vor der Kurve der aufgebrachten Fans und wurde ausgebuht. Nichts war mehr übrig vom Heldenstatus, den er seit seinem Siegtor im Champions-League-Finale 1999 gegen den FC Bayern genossen hatte.

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"It's Ole over"

"Es ist offensichtlich, dass die Spieler den Manager nicht mehr wollen. Sie haben den Respekt vor ihm verloren", analysierte BBC-Experte Alan Shearer. Torwart David De Gea nannte den Auftritt "beschämend" und sprach von einem "weiteren Albtraum". Die Schuld trügen die Stars, meinte er, "wir wissen nicht, was wir mit dem Ball anfangen sollen". Solskjaer konnte es ihnen nie vermitteln.

"It's Ole over", titelte die "Mail on Sunday", der "Star" wortspielte: "Ole Goner". Solskjaer hatte die Red Devils im Dezember 2018 als Nachfolger von Jose Mourinho übernommen und in der vergangenen Saison auf Platz zwei der Premier League sowie ins Finale der Europa League geführt. Im Sommer durfte er groß einkaufen, neben Ronaldo kamen Topspieler wie der Dortmunder Jadon Sancho oder Raphael Varane aus Madrid.

Manchester nur Mittelmaß

Doch von den jüngsten acht Pflichtspielen hat Manchester nur zwei gewonnen. Gegen den FC Liverpool von Jürgen Klopp setzte es ein historisches 0:5, auch beim 0:2 gegen Stadtrivale City war United chancenlos. Der Rückstand auf Tabellenführer FC Chelsea beträgt bereits zwölf Zähler.

Am Dienstag in der Champions League beim FC Villarreal soll der technische Direktor Darren Fletcher auf der Bank sitzen, danach möglichst schnell Zidane übernehmen. Mit Stürmerstar Ronaldo hat der große Franzose Real von 2016 bis 2018 zu drei Triumphen in der Königsklasse geführt. Von solchen Erfolgen kann United derzeit nur träumen. (sid/ntv.de)