Er wollte sich offenbar in seine eigene Jugend zurückversetzen
Zwölfjährige an Freier vermittelt: Acht Jahre Haft für Daniel K.

Für schweren sexuellen Missbrauch von Kindern hat das Landgericht Flensburg am Dienstag den Angeklagten Daniel K. zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Nordfriese hatte ein damals zwölf Jahre altes Mädchen aus dem Raum München über das Internet an Freier im Süden vermittelt.
Staatsanwaltschaft forderte knapp neun Jahre Haft

Der Verteidiger des 35-Jährigen beantragte vorab eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Nach Angaben eines Gerichtssprechers hat Daniel K. die Vorwürfe Anfang Februar weitgehend eingeräumt. Er soll Minderjährige über Messenger-Dienste und das Internet angelockt und zum Missbrauch an Freier vermittelt haben. Ursprünglich waren gut 40 Sexualdelikte angeklagt, im Urteil geht es noch um 10 Taten aus dem Raum München.
Er vermittelte über das Internet
Die damals Zwölfjährige soll Daniel K. unter Ausnutzung einer angeblichen finanziellen Notlage per Internet - teils entgeltlich - an Freier vermittelt haben. Ins Rollen kamen die Ermittlungen, weil sich der Mann zufällig auch an einen Klassenkameraden der Zwölfjährigen aus Bayern gewandt und erfragt haben soll, ob Interesse an einem Treffen mit sexuellem Kontakt bestünde. Der Mitschüler soll das dann seinen Lehrern gemeldet haben.
Mädchen sollte ihm Videos schicken
Heute wisse er, dass er damals nicht richtig gehandelt habe, sagte Daniel K. damals laut Gericht. Demnach gab er an, ihm sei es maßgeblich auf Videos angekommen: Durch Beobachtung der Taten habe er sich in seine Jugend zurückversetzen, Verpasstes nachholen und dem Mädchen die Möglichkeit geben wollen, frühzeitig eigene sexuelle Erfahrungen zu machen. Er soll das Mädchen bzw. die Freier aufgefordert haben, ihm Videos beziehungsweise Fotos von den sexuellen Handlungen zu schicken. Daniel K. sitzt seit seiner Festnahme im Mai 2021 in Untersuchungshaft. (dpa/kst)