Angeklagter nimmt Stellung: 42 Sexualdelikte werden ihm vorgeworfen
Flensburg: Daniel K. wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Mit schwarzem Hoodie und hochkonzentriert betrat der 35-jährige Daniel K. aus Nordfriesland den Gerichtssaal in Flensburg. Er musste sich vor dem Landgericht Flensburg unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Insgesamt wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten aus Nordfriesland 42 Sexualdelikte vor, davon in zehn Fällen schweren sexuellen Missbrauch von Kindern.
"Ich habe 20 Seiten aufgeschrieben und möchte Stellung nehmen!"

Der Mann soll von Mai 2020 bis Mai 2021 minderjährige Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren über soziale Netzwerke wie Instagram oder Knuddels kontaktiert und angegeben haben, er sei 16 beziehungsweise 18 Jahre alt. Manchmal nannte er sich „Timo“, manchmal „Tommy“. Viele Mädchen dachten offenbar irgendwann, dass er eine Beziehung führen wolle. Doch Daniel K. wollte sie offenbar nur an Freier weiter vermitteln. Insbesondere mit einer damals Zwölfjährigen soll er ein intensives Verhältnis online gepflegt und sie an Freier im Münchner Raum vermittelt haben. Er selbst kam mit einem Haufen Zettel in den Gerichtssaal: “Ich habe 20 Seiten geschrieben und möchte hiermit Stellung nehmen!“ Die Staatsanwaltschaft nahm diese für Kopien entgegen.
Mädchen sollten offenbar bis zu 50 Euro für ihre Leistungen verlangen

Den Mädchen gab Daniel K. noch mit, dass sie Geld für ihre „Leistungen“ nehmen sollten, um die 50 Euro. Einige dieser Freier sollen dem Angeklagten auf dessen Bitte hin Videomaterial von den Begegnungen geschickt haben. Anderen minderjährigen Mädchen soll er Videos und Fotos mit sexuellem Inhalt geschickt und diese auch von ihnen gefordert haben. Die Staatsanwaltschaft wird nun alle Daten auswerten. Der nächste Prozesstag wird noch festgelegt. (dpa/fst/kst)