Erinnerungen an 2018

Matthäus besorgt: Nebengeräusche stören Konzentration

Das Sportliche steht bei dieser Fußball-WM nur selten im Vordergrund. Das zeigte die Debatte um die „One Love“-Armbinde und Mund-zu-Geste vor dem Deutschland-Spiel gegen Japan. Sportlich aber war der deutsche Auftakt auf dem Papier miserabel. Nach der 1:2-Pleite warnt Lothar Matthäus: Die vielen Nebengeräusche stören die Konzentration der Spieler.

Video: Deutschland vergeigt erneut WM-Auftakt gegen Japan

Zeichen setzen ja, aber ...

Das ganze Gemengelage erinnere den Rekordspieler des DFB an die WM 2018. „Wir haben vor vier Jahren Ähnliches durchgemacht“, so Matthäus. Damals beherrschte das Foto von Mesut Özil und Ilkay Gündogan und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan die Schlagzeilen passend zur WM-Zeit. Deutschland diskutierte aufgebracht – das DFB-Team schied sang- und klanglos aus. Und nach dem ersten Spiel sieht es so aus, als drohte erneut das gleiche Schicksal.

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Als Spieler wolle man sich aufs Wesentliche konzentrieren, erklärt Matthäus. Aber die Debatten gingen nicht spurlos an den Spielern vorbei, glaubt Matthäus. Er hatte das Gefühl, in der 2. Halbzeit seien viele Spieler „blockiert gewesen“. „Zeichen setzen ja, aber Spieler sind da, um Fußball zu spielen. Das ist ihre Hauptaufgabe. Die Mannschaft habe viel darüber diskutiert, wie man Messages senden könne. Hat darunter die Konzentration gelitten?

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Matthäus zählt Außenverteidiger an

Von der späten Niederlage gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Japaner wurde Matthäus überrascht. Das deutsche Team hätte vor allem in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt und „zu offensiv verteidigt, einige Spieler seien „nicht in Position“ gewesen. „Mit den Außenverteidigern war ich gar nicht zufrieden“, so Matthäus. Niklas Süle fühle sich innen wohler als auf der defensiven Außenposition, wo er am Mittwoch nunmal zum Einsatz kam. Diese Taktik sei nicht so aufgegangen, wie sich das Bundestrainer Hansi Flick vorgestellt hat, sagte der 61-Jährige.

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Die Mannschaft stehe nun unter „enormen Druck“. Gegen Spanien müsse vor allem die Chancenverwertung besser werden. Gegen Spanien gelte es, 90 Minuten Gas zu geben und selbstbewusst aufzutreten. (msc)