Videos zeigen heftige Tierkämpfe
Lop Buri in Thailand: Affen-Krieg wegen Corona?
Es sind Szenen wie aus einem Katastrophenfilm. Nur kämpfen hier keine Menschen ums Überleben, sondern Affen um Nahrung. Hunderte Affen belagern die Straßen im thailändischen Lop Buri. Es sind Szenen, die bei Einheimischen und Touristen für Entsetzen sorgen - wir zeigen sie im Video oben.
Einwohner sind sicher: Coronavirus ist schuld
Die thailändische Stadt Lop Buri ist mit ihren knapp 800.000 Einwohnern vor allem für eins bekannt: ihre Affen. Touristen kommen von überall her, um die Äffchen zu füttern. Und das, obwohl es offiziell verboten ist, den Tieren Nahrung zu geben. Normalerweise sind die Tiere verhältnismäßig ruhig - doch seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu Kämpfen.
Viele der Einwohner sind sich sicher: das Coronavirus ist schuld daran. Denn seit der immer krasseren Ausbreitung der Pandemie kommen kaum noch Touristen in die thailändischen Städte. Vor allem, weil in Thailand besonders viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert sind. Fatale Folgen hat das für die Affen. Denn die werden fast ausschließlich von Touristen gefüttert, die jetzt aber ausbleiben.
Affenexperte: Kämpfe um Nahrung sind nicht ungewöhnlich
Was sich seit einiger Zeit in Lop Buri abspielt, ist für Affenexperte Dr. Roland Hilgartner nicht ungewöhnlich, im Gegenteil. Der Direktor des Affenbergs Salem weiß: „Sobald das Essen knapper wird, kann zwischen den Affen ein Wettbewerb um Nahrung entstehen. Die Gruppe mit den stärkeren Individuen gewinnt den Streit.“
Hilgartner hält die Theorie, dass die Affen sich wegen des fehlenden Essens bekriegen, für plausibel. „An vielen Orten in Südostasien werden große Affengruppen regelmäßig von Touristen gefüttert. Dadurch entsteht ein Überangebot an Nahrung. Wenn das aber plötzlich wegfällt, kann das zu Konkurrenz und damit Streit führen.“ Und der Experte ist sich sicher, dass das, was für uns wie ein erbitterter Kampf aussieht, tatsächlich nur ein harmloser Streit um Nahrung ist.