Mädchen im Schlafanzug im eigenen Haus getötet
Liverpool: Alle Festgenommenen nach tödlichem Schuss auf Olivia (9) sind wieder frei
Am Sonntag erst verkündete die Polizei, dass sie nach dem Tod der neun Jahre alten Olivia zwei weitere Männer – also inzwischen vier Verdächtige – festgenommen hat. Ein 34-Jähriger aus Liverpool stand wegen Mordes und versuchten Mordes unter Verdacht. Ein 41-Jähriger aus Knowsley (nahe Liverpool) sollte sein Komplize sein. Doch nun heißt es: Die Männer seien gegen Auflagen aus dem Gewahrsam entlassen worden. Das teilte die Polizei in der nordenglischen Stadt am Mittwoch mit.
Liverpool: Polizei ließ zwei weitere Tatverdächtige auf Kaution wieder frei
Die letzten zwei Männer waren nicht die ersten Verdächtigen, die in dem Fall ins Visier der Polizei rücken. „Mehrere Leute wurden im Laufe der Ermittlungen festgenommen“, teilte Chef-Ermittler Mark Kameen mit. „Aber wir brauchen immer noch die Hilfe der Öffentlichkeit, um sicherzustellen, dass wir genügend Beweise sammeln und Gerechtigkeit für Olivia und ihre Familie schaffen können.“
Ende August hatte die Polizei mitgeteilt, dass ein 33-jähriger Mann aus dem Stadtteil Dovecot und ein 36 Jahre alter Verdächtiger aus Huyton (östlich von Liverpool) unter Auflagen auf freien Fuß kamen. Beide stünden wegen Mordes und versuchten Mordes unter Verdacht und seien auf Kaution wieder aus der U-Haft entlassen worden. Gegen die beiden Männer wird offenbar ebenfalls noch ermittelt.
Olivia (9) wurde im Schlafanzug erschossen
Die Polizei rief die Bevölkerung noch einmal dazu auf, mit jeder noch so kleinen Information zu den Ermittlungsbehörden zu gehen. „Bitte kommen Sie zu uns, damit wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen können“, sagte Kameen. Egal wie klein ein Hinweis auch immer sei, könne er die Ermittlungen entscheidend voranbringen. Um die Verdächtigen zweifelsfrei überführen zu können, brauchen die Ermittler offenbar weitere Informationen.
Die Grundschülerin Olivia war am 22. August schon im Schlafanzug, als ihre Mutter die Tür öffnete. Zwei Fremde stürmten ins Haus – offenbar einer auf der Flucht, der andere bewaffnet, dem anderen auf den Fersen. Der Verfolger gab einen Schuss ab, der Olivias Mutter verletzte und das Mädchen tödlich in die Brust traf. Auch der Mann, der wohl eigentlich das Ziel der Attacke war, wurde bei dem Vorfall verletzt. Dem Angreifer gelang die Flucht.
Die Polizei beklagte auch bereits nach anderen tödlichen Verbrechen eine Mauer des Schweigens in Liverpool. Bekannt ist, dass in der Stadt kriminelle Banden sehr aktiv sind. Es geht unter anderem um Drogen und Verteilungskämpfe. (jgr/cko)