Gewerkschaft wirft Management schwere Fehler vorLila Bäcker insolvent: Jede dritte Filiale dicht - 500 Mitarbeiter ohne Job?

ARCHIV - 29.09.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Warnemünde: Das neue Logo des Unternehmens Lila Bäcker mit dem Schriftzug «lila lecker» an einer Filiale im Ostseebad Warnemünde. Rund sechs Wochen nach dem Insolvenzvertrag verhandelt die Backkette Lila Bäcker mit mehreren potenziellen Käufern oder Kooperationspartnern. (zu dpa: «Lila Bäcker verhandelt mit Investoren - Geschäft "stabilisiert"») Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lila Bäcker
bwu ssc jat, dpa, Bernd Wüstneck

Jetzt also doch!
Die insolvente Backkette Lila Bäcker muss etwa ein Drittel ihrer rund 230 Filialen schließen. Rund 500 der 1.600 Mitarbeiter müssten gehen, teilte das Unternehmen mit. Wie es jetzt weitergehen soll.
RTL.de ist jetzt auch bei Whatsapp - HIER direkt ausprobieren!

Bäckerei-Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein müssen schließen

Im Oktober hatte die Bäckerei mit Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.

Lese-Tipp: Beliebte Bäckereikette meldet Insolvenz an

Im Dezember ist der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Die Folge: Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.

Von den Schließungen sind laut Unternehmen Filialen in allen vier Bundesländern betroffen. Die Entlassungen betreffen vor allem die Unser Heimatbäcker GmbH mit der Produktion von Brot und Brötchen in Pasewalk sowie den Filialen und Cafés. Ebenfalls im Fokus stehe die Unser Heimatbäcker Logistik GmbH, die für die Belieferung des Filialnetzes zuständig ist.

Lila Bäcker musste bereits 2019 Insolvenz anmelden

„Eine Gesamtlösung für den Lila Bäcker scheiterte an schwierigen Marktbedingungen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, unter denen auch andere Bäckereien leiden“, wurde Viola Kaluza, Chefin der Unser Heimatbäcker Holding GmbH, die als Lila Bäcker firmiert, zitiert.

Der Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff kündigte an, „Lila Bäcker ab Januar mit rund zwei Drittel der Filialen und der Mitarbeiter“ fortzuführen. Er bedaure die Entlassung von knapp einem Drittel der Mitarbeiter. „Nur so haben wir die realistische Option, die meisten Filialen und rund 1.100 Arbeitsplätze zu erhalten“.

Lese-Tipp: Neuer Eigentümer für Weck gefunden! So geht es mit dem Traditionsunternehmen weiter

Scharfe Kritik kommt von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die Geschäftsführung hätte vor allem mit zu hohen Preisen für die Backwaren dazu beigetragen, dass nicht genug verkauft werden konnte, erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft auf Anfrage des NDR.

Lila Bäcker hatte schon Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet. (dpa/aze)