„Letzte Ausfahrt Tinder?!“: Die Dating-Kolumne bei RTL.de

Meine erste Verabredung zum Sex-Date

Tina Tinderina sucht per Dating-App ihren Traumprinzen.
Tina Tinderina sucht per Dating-App ihren Traumprinzen.
privat

von Tina Tinderina

Nach wochenlanger Dating-Abstinenz kribbelte es mir wieder in den Fingern. Also: App an und loswischen! Da Tinder einen gewissen Algorithmus befolgt (wenn man länger nicht aktiv war, werden einem anfangs nur die eher unbeliebten Männer vorgeschlagen) dauerte es etwas länger, bis ein Match zustande kam. Doch dann kam Thomas: hübscher Typ, laut Profil 1,80m groß. Also anschreiben – was für mich mittlerweile total normal geworden ist. Denn bis die Typen sich melden, haben sich Spinnweben zwischen meinem Handy und mir gebildet.

Sex? Wäre mal wieder Zeit!

Thomas antwortete innerhalb von Sekunden artig. Er lag wie ich faul auf dem Sofa rum. Wir schrieben ein wenig hin und her. Doch schnell kristallisierte sich heraus, worauf er eigentlich nur aus war: schnellen Sex! Och nö… Ich legte mein Handy wieder zur Seite. Doch er ließ nicht locker. Ich ging in mich und überlegte, wann ich das letzte Mal Geschlechtsverkehr hatte. Ergebnis: Wäre mal wieder Zeit. Und warum nicht mal zur Abwechslung einen One-Night-Stand ausprobieren?! Also schickte ich ihm meine Adresse und er machte sich auf den Weg zu mir. Krass, ich hatte innerhalb von etwas mehr als einer Stunde ein Sex-Date klar gemacht. Die App macht ihrem Ruf alle Ehre.

Wie Papa immer sagt: No risk, no fun!

Fünf Minuten später stand ich etwas unter Schock und hatte die Worte meiner Mutter im Ohr: "Hast du nicht Angst, dass dir mal was passiert?" Bislang wiegelte ich ihre Bedenken immer ab und sagte, dass jeder Typ – auch außerhalb von Tinder – ein potentieller Massenmörder sein könnte. Doch nun bekam ich plötzlich ein wenig Panik.

Ich kannte Thomas null. So überhaupt nicht! Was machte ich da nur? Aber nun war's auch zu spät. Er war bereits auf dem Weg. Ich könnte einfach das Licht ausmachen und ihm nicht aufmachen, ging mir durch den Kopf. Ach was! No risk, no fun! Das sagt mein Vater immer. Aber auf diese Situation hatte er das Sprichwort sicherlich nicht bezogen. Egal – da musste ich jetzt durch!

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Wir taten das, wozu er da war...

Es klingelte. Ich machte auf. Und dann stand da ein Fremder, den ich einfach so in meine Wohnung ließ. Wir setzten uns auf mein Sofa, tranken Wein, guckten Rosamunde Pilcher. Wow – ein Bilderbuch-Date. Wir klapperten im Schnelldurchlauf unseren Lebenslauf runter. Dann diskutierten wir über den Film. Zwischendurch hätte ich mir am liebsten ein Loch gegraben. Aber irgendwie stimmte die Chemie zwischen uns – und er rückte immer näher. Wie unauffällig! Aber das war schließlich der "Plan". Also ließ ich es zu und plötzlich küssten wir uns. Die weiteren Einzelheiten erspare ich euch. Aber wir taten tatsächlich das, wozu er da war.

Anschließend kuschelten wir immerhin noch. Man kam sich also nicht ganz so benutzt vor. Kurz vor Mitternacht fuhr er nach Hause und schrieb mir im Anschluss: "Fand den Abend sehr schön und würde dich gern wiedersehen!" Moment mal – so war das nicht ausgemacht. Ein One-Night-Stand beinhaltet doch kein zweites Treffen?! Daher: Next!