RB legt Beschwerde bei der UEFA ein

Riesenärger in Warschau: Leipzig-Fans bei Einlass ins Stadion im Intimbereich begrabscht

Fußball: Champions League, Schachtjor Donezk - RB Leipzig, Gruppenphase, Gruppe F, 6. Spieltag im Stadion Wojska Polskiego, die Fans von Leipzig stehen auf der Tribüne vor dem Spiel.
Leipzig-Fans hängten ihre Plakate beim Spiel gegen Schachtjor Donezk aus Protest falsch herum auf.
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Horror-Erlebnisse, die Frauen und Kinder aus Warschau berichten: Vom Champions-League-Spiel am Mittwochabend RB Leipzig gegen Schachtjor Donezk gibt es Berichte zu schlimmen Vorfällen bei den Einlasskontrollen. Vor allem Frauen, aber auch Minderjährige sollen öffentlich begrapscht worden sein – und das ist nicht alles.

Deutlicher Leipzig-Sieg gerät zur Nebensache

Vor dem 4:0-Sieg der Leipziger gegen die Ukrainer, der jetzt eher zur Nebensache gerät, kontrollierten am Eingang zum Gästeblock erst Ordnungskräfte und dann noch die Polizei die mitgereisten Fans. Und dabei soll sich Schlimmes zugetragen haben.

Betroffene berichteten der „Leipziger Volkszeitung“, dass Polizistinnen und Polizisten bei Fans direkt in die Unterwäsche gegriffen hätten. Teilweise sei auf der Suche nach illegal mitgeführten Gegenständen mit einer Taschenlampe in den Intimbereich geleuchtet worden, den dann gleich bis zu drei Staatsbedienstete gemeinsam in Augenschein genommen hätten. All das geschah öffentlich. Zelte oder einen anderen Sichtschutz gab es nicht. Es ist auch die Rede davon, dass sich Frauen fast entkleiden mussten und selbst Minderjährige im Intimbereich angefasst wurden.

Klub veröffentlicht eine Stellungnahme

RB Leipzig bestätigte die Vorfälle in Warschau in einem offiziellen Statement. „Vor dem letzten Spiel der Champions-League-Gruppenphase gegen Schachtar Donezk im Stadion Wojska Polskiego in Warschau kam es zu unverhältnismäßigen Einlasskontrollen unserer Fans vor dem Gästeblock“, hieß es darin. „Wir verurteilten diese Form der Kontrollen und haben bereits bei der UEFA eine Beschwerde über das aus unserer Sicht zu harte Einlassprozedere eingelegt.“

Insbesondere die Kontrollen der Polizei seien unverhältnismäßig gewesen, wie RB Leipzig betonte. Unter anderem sei Fans mit einer Taschenlampe in die Unterwäsche geleuchtet worden. Zudem seien mehrere Fans aufgefordert worden, ihre Schals im Rahmen der Kontrollen abzulegen und sie hätten die Schals nach der Kontrollen nicht wieder aufnehmen dürfen. Zwei Personen seien im Rahmen der Kontrollen in Gewahrsam genommen worden.

Die Leipziger Fans reagierten bereits vor Ort auf die übergriffigen Kontrollen: Aus Protest verzichteten sie auf ihre Choreografie und hängten alle Banner und Plakate verkehrt herum auf.

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Droht nun noch ein Nachspiel?

Eine Reaktion der UEFA auf die Beschwerde steht noch aus. Donezk-Pressesprecher Andrey Babeshko sagte zur „Bild“-Zeitung: „Wir prüfen die Vorwürfe, können aktuell aber nichts Genaueres dazu sagen.“ (jlu)