Von Mutter Sylvia und Tochter Miriam fehlt seit 2015 jede SpurLeichenteile am Elbstrand gefunden - ist es Familie Schulze aus Drage?

02.04.2021, Niedersachsen, Drage: Das Elbufer unweit vom Ort Drage. Spaziergänger hatten am Elbstrand Teile menschliche Knochen gefunden. Ob ein Zusammenhang zu Straftaten oder Vermisstenfällen besteht, muss noch geklärt werden. Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Spaziergänger hatten am Elbstrand Teile menschlicher Knochen gefunden.
phs tba tba, dpa, Philipp Schulze

Nachdem Spaziergänger am Elbstrand in Drage am Mittwoch Teile eines menschlichen Skeletts gefunden hatten, steht nun ein schrecklicher Verdacht im Raum: Sind es die Überreste von Sylvia Schulze (43) und ihrer zwölfjährigen Tochter Miriam, die seit dem Sommer 2015 verschwunden sind?

Suche nach weiteren Knochen am Donnerstag fortgesetzt

Spaziergänger waren am Mittwoch bei Niedrigwasser auf die Knochenteile am Elbstrand aufmerksam geworden. Nach ersten Angaben soll es sich um einen menschlichen Kiefer und einen Knochen handeln. Daraufhin suchte die Polizei – unterstützt von Helfern der DLRG – nach weiteren Spuren. Auch eine Drohne kam zum Einsatz. Am Donnerstag wurde nach weiteren Knochen gesucht, doch es gibt bislang keine neuen Erkenntnisse.

Das ungeklärte Schicksal der Familie Schulze

Familie
Nach dem Verschwinden der Familie Schulze im Sommer 2015 suchte die Polizei mit diesem Foto nach den Vermissten.

Vor sechs Jahren waren Mutter Sylvia Schulze (damals 43) und ihre Tochter Miriam (12) kurz vor den Sommerferien verschwunden. Der damals 41-jährige Vater, Marco Schulze, wurde später aus der Elbe gezogen. Die Polizei ging in ihren Ermittlungen davon aus, dass der Familienvater erst die beiden und dann sich selbst umgebracht hatte. „Wir können uns definitiv nicht festlegen, die Rechtsmedizin muss nun überprüfen, welches Geschlecht die Funde haben und wie alt sie sind“, sagte ein Polizeisprecher.

Es ist einer der rätselhaftesten Kriminalfälle Deutschlands, das ungeklärte Schicksal der Familie Schulze aus dem Örtchen Drage in Niedersachsen. Sylvias ältere Tochter, Sabine Zunker, glaubt nicht, dass ihre Mutter und ihre Schwester noch leben.

Aufgrund des Fundortes in der Nähe zum Wohnort der Familie könne ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Vor Mitte nächster Woche seien Laborergebnisse allerdings wegen Ostern nicht zu erwarten.