Tinder-Alarm und leere Kondomautomaten
Legendäre Sex-Anekdoten: So heiß geht's bei Olympia zu

160.000 Kondome liegen schon parat und warten auf die Athleten: Wenn am kommenden Freitag die Olympischen Spiele in Tokio starten, dann wird es den Jungs zumindest mal nicht an Gummis mangeln. Und das ist kein Witz - Sex gehört einfach zu Olympia dazu. Wir haben die heißesten Anekdoten und Fakten dazu aus der jüngeren Vergangenheit aufgeschrieben. Von leergefegten Kondom-Automaten bis zu jubelnden Tinder-Bossen. Es lebe der Sport – und das „sportliche Vergnügen“.
Achtung, im olympischen Dorf wird's laut
Olympia war für Kondomhersteller immer DAS Ereignis, die Umsätze ordentlich anzukurbeln. Seit 1988 ist es üblich, dass der Veranstalter im olympischen Dorf Kondome verteilt. Es begann als eine Vorsichtsmaßnahme, schließlich kommen bei den Spielen immer Tausende junge Athleten und Athletinnen zusammen, die rund um ihre Wettkämpfe Zeit für Ablenkung haben.
„Im Olympischen Dorf ist Sex allgegenwärtig“, berichtet die ehemalige Weitspringerin Susen Tiedtke gegenüber der „Bild“ von den Sommerspielen 1992 in Barcelona. Das sei doch logisch, schließlich hätten die Sportler an Olympia ihren körperlichen Höhepunkt. Sie habe oft nicht schlafen können wegen der lauten Geräusche.
Knackt Tokio den Rio-Kondom-Rekord?
Auch in Rio 2016 war die Sex-Welle in aller Munde. Hier wurde vor allem getindert was das Zeug hält. Dating-Apps erlebten einen regelrechten Ansturm. Wie Tinder-Sprecherin Rosette Pambakian gegenüber der "CBS News" erklärte, sei die Frequenz der Dating-App rund um das olympische Dorf "hochgeschnellt", sogar "um 129 Prozent gestiegen". Die ARD berichtete sogar, dass sämtliche Kondomautomaten vor Ort leer gekauft worden waren. Und das, obwohl auch in Rio vom Veranstalter rund 450.000 Kondome gratis verteilt wurden - das waren knapp 42 pro Athlet und so viele wie noch nie zuvor.

Wilde Abenteuer oder Zeit für Paare
Auch bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang stand Tinder hoch im Kurs, zumindest, wenn man dem Instagram-Account „tinderpyeongchang“ Glauben schenken mag. Hier wurden Profile der Sportler veröffentlicht, die mehrheitlich nach „Spaß“ suchten. Ob sie sich ihr Profil dabei extra erstellt oder das alte nur nicht gelöscht haben - geschenkt. Der Account ist mittlerweile gelöscht.
US-Schwimmer Ryan Lochte, der 2008 noch bereut hatte, während der Olympischen Spiele in Peking liiert gewesen zu sein, ging von einer Sex-Rate bei Olympioniken in Pyeongchang von „70 bis 75 Prozent“ aus. Dabei kann es sich um Affären oder einmalige Abenteuer drehen, muss es aber nicht. Denn unzählige Teilnehmer sind liiert. Im deutschen Lager reisten die Biathleten Simon Schempp und Franziska Preuß, Fabien Rießle (Nordische Kombination) und Sandra Ringwald (Langlauf) oder etwa die Snowboarder Ramona Hofmeister und Johannes Höpfl als Paar nach Pyeongchang. Und sie sollten sich Zeit für gemeinsame Stunden nehmen.
Sex, der Schlüssel zur Medaille? Oder auch nicht...
„Prinzipiell könnte Sex während der Olympischen Spiele nämlich erfolgsbringend sein, denn durch die körperliche Ertüchtigung wirkt man positiv auf den Stressabbau ein“, sagt Professor Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln. Wer also am Tag vor dem Wettkampf nervös ist, sollte „es“ unbedingt tun. Aber Vorsicht ist geboten, die richtige „Dosierung“ ist auch hier der entscheidende Faktor. Die Formel „viel Sex = viel Erfolg“ ist auf keinen Fall Gold wert. „Das Hormon Testosteron wird bei Männern abgebaut, man verliert somit die Aggressivität“, sagte Froböse: „Das kann bei schnellkräftigen Disziplinen sogar zu Leistungseinbußen führen.“
Und das wollen die Sportler genauso wenig wie eine kleine Überraschung in neun Monaten. Auch deshalb hatte das Unternehmen Convenience Co. von den besagten Präservativen in Pyeongchang 100.000 zur Verfügung gestellt. Mit den restlichen 10.000 der koreanischen Behörde für AIDS-Prävention ergibt dies einen Rekord - noch nie wurden bei Winterspielen mehr „Verhüterlis“ verteilt. (lgr/sid)