Bahn für Wettbewerb gekürzt
Kristina Vogel blickt mit Sorge auf die Bahnrad-EM: Angst vor "schlimmen Stürzen"

Die EM-Bahn in München ist von den üblichen 250 Metern auf 200 Meter verkürzt worden. Dafür hagelt es deftige Kritik der zweimaligen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel. "Wenn ich an Disziplinen wie das Zweiermannschaftsfahren denke oder gerade den Keirin, den Kampfsprint, wo bei Tempo 80 die Ellbogen ausgefahren und brutale Gänge gefahren werden", sagte die 31-Jährige dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ und der „Abendzeitung München“, "dann fürchte ich bei diesen noch engeren Radien um schlimme Stürze".
Bahn "macht Angst"
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Vogel, die seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, habe bereits gehört, "dass manch ein Verband überlegt, etwa im Keirin aus Sicherheitsgründen nicht anzutreten". Ihr selbst würde die Bahn auch "Angst machen". Durch die Verkürzung sei es viel schwieriger, "die Ideallinie, am unteren Rand der Bahn zu halten", sagte Vogel.
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Die Rad-Profis machen immer wieder mit schlimmen Stürzen Schlagzeilen. Zuletzt stürzte die Deutsche Laura Süßemilch bei der Tour de France Femmes schwer und brach sich den Hinterkopf.
Starker Start der Deutschen
Die deutschen Bahnrad-Asse starteten derweil souverän in die Europameisterschaft. Der Gold-Vierer von Tokio raste der Konkurrenz auf Anhieb davon, auch die Sprinterinnen waren nicht zu halten: Die deutschen Bahnrad-Frauen haben damit bei der EM in München ihre Goldambitionen untermauert. In den Qualifikationsläufen des Mannschaftszeitfahrens sowie des Teamsprints glänzten die Starterinnen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) am Donnerstag mit Bestzeiten.
Der Vierer um Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein beendete den ersten Auftritt auf der 200-Meter-Bahn in der Münchner Messe in 4:14,688 Minuten. Der Vorsprung auf Italien auf dem zweiten Rang betrug komfortable 1,822 Sekunden. Die Entscheidung fällt am Freitag, wenn das deutsche Quartett zunächst auf Großbritannien trifft.
Zuvor hatten die erfolgsverwöhnten deutschen Sprinterinnen ein erstes Zeichen der Stärke gesetzt. Das Trio Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch war in der Teamsprint-Qualifikation in 38,097 Sekunden klar überlegen. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Niederländerinnen betrug knapp vier Zehntelsekunden. (sid/lgr)