Wie weiter an den Kliniken im Westen?
Krankenhausplanung in NRW – Minister stellt Ergebnisse vor
Nach langer Planung stellt NRW-Gesundheitsminister Laumann am Dienstag (17.12.) in Düsseldorf die finalen Ergebnisse vor: Was ändert sich kommendes Jahr für die Krankenhäuser?
Ergebnisse nach sechs Jahren
Bei Notfällen muss es schnell gehen. Für die Krankenhausplanung galt offenbar eher: Gut Ding will Weile haben. 2018 bringt der NRW-Gesundheitsminister Änderungen auf den Weg. Erst am Dienstag (17.12.) bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf präsentiert er die endgültigen Ergebnisse: Welche Kliniken, welche Leistungen nächstes Jahr noch anbieten dürfen. Das Ziel von Karl-Josef Laumann (CDU): „Krankenhäuser, die eine Leistung anbieten, haben dafür das passende Personal, haben dafür die passende Technik, haben aber auch eine Fallzahl, wo man auch eine gewisse Expertise hat. Und deswegen ist diese Krankenhausreform eben auch für die Patientinnen und Patienten gut. Ich habe immer gesagt: Wir müssen wieder dahin kommen, dass Krankenhäuser für kranke Menschen da sind und nicht kranke Menschen für Krankenhäuser da sind."
„Ordentlich mit unseren Ressourcen umgehen“
Mit der Reform ist NRW Vorreiter. Die medizinischen Angebote richten sich demnach nicht mehr nach der Anzahl der Betten, sondern nach konkreten Fallzahlen. Die wurden dafür in den vergangenen Jahren extra erhoben. Also: Wo werden welche Operationen und Behandlungen tatsächlich gebraucht. Die Präsidentin der Pflegekammer NRW meint: Das war auch notwendig. Denn: „Wir müssen sehr ordentlich mit unseren Ressourcen umgehen. Deswegen haben wir hier die Möglichkeit, durch eine gute und sinnvolle Leistungskonzentration auch diese Versorgung zu sichern. Wenn wir das nicht gemacht hätten, würde die Versorgung auch in Nordrhein-Westfalen auf kurz oder lang zusammenbrechen." Gekürzt werden zum Beispiel Behandlung von Leber- und Speiseröhrenkrebs sowie Knie- und Hüftoperationen. Erhalten bleiben hingegen soll die Notfallversorgung. 90% der Bevölkerung soll ein Krankenhaus in 20 Minuten erreichen können.
Planung hat viele Jahre gedauert
Die Krankenhausgesellschaft und Pflegekammer in NRW waren an der Planung beteiligt. Außerdem: 330 Einrichtungen. Deshalb hat das Ganze auch so lange gedauert. Vom Land gibt es für die Umsetzung 2,5 Milliarden Euro. Zu wenig meint der gesundheitspolitische Sprecher der SPD. Außerdem gibt es noch weitere Schwachpunkte. So Thorsten Klute: „Wenn ich daran denke, dass wir zum Beispiel in Teilen des Sauerlandes demnächst Orte haben, wo Frauen schwangere Frauen 50, 52 Autominuten im Normalfall nicht bei Eis und Schnee, sondern im Normalfall brauchen, um die nächste Geburtshilfestation zu erreichen. Dann zeigt das, dass der Krankenhausplan seinem eigenen Anspruch, was Fahrzeiten und Erreichbarkeiten angeht, an einigen Stellen Nordrhein-Westfalens nicht gerecht wird." Bis April sollen Krankenhäuser die Pläne umzusetzen. Zeit bis Ende des Jahres für die Änderungen haben beispielsweise Kardiologie und Notfallversorgung. Denn dort gibt es besonders viele Patienten.