So tickt der Superstar abseits der TV-Kameras

Koeman: Messi? "Wirklich, ein Tyrann"

 Lionel Messi in action during the match of the 6th day of Ligue 1 between Paris Saint-Germain and Lyon, at the Parc des Princes, 19 September 2021 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY JulienxMattiax/xLexPictorium LePictorium_0252594
Mit Lionel Messi hat die Seele den FC Barcelona verlassen.
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Auf dem Platz gilt er als Genie, ein Jahrhundertfußballer, ein Ausnahmesportler: Lionel Messi. Für nicht Wenige ist er einer der besten Kicker aller Zeiten. Doch kaum jemand in der Öffentlichkeit kennt den Messi hinter Messi. Abseits der TV-Kameras. Auf dem Trainingsgelände. Wie tickt der „Zauberfloh“? Ronald Koeman liefert Antworten.

Messi "wollte immer gewinnen"

Messi sei vom Spiel besessen, sagte der (Noch-)Coach des FC Barcelona im Interview mit „Voetbal International‘. 1,69 Meter unbändiger Siegeswille. Ob im Spiel. Oder im Training. „Alles war: bumm, bumm, bumm, bumm. Niemals Schnickschnack, alles funktional. Und er wollte immer alles gewinnen“, betonte Koeman. Eine Besessenheit mit Schattenseiten.

Der Argentinier habe sich teilweise wie ein „Tyrann“ aufgeführt, plauderte der Niederländer aus dem Nähkästchen: „Mit ihm haben die älteren Spieler nie eine Übung gegen die Jüngeren verloren. Bis auf einmal, und darüber war Messi eine Woche lang sehr wütend. Wirklich, ein Tyrann.“ Vielleicht ist das im Sport manchmal der Preis, den man zahlen muss, wenn man einer der Größten ist – werden will.

"Er hat den Unterschied gemacht"

Ein Preis, den auch seine Mitspieler bereits sind/waren zu zahlen. Wie bei Michael Jordan. Dem vielleicht besten Basketballer aller Zeiten. Einer, der durch seine unerbittliche Art Freund und Feind zu Höchstleistungen trieb. Wie Messi. Nach dem Wechsel zu Paris St. Germain, verriet Koeman, würden Youngster wie Ansu Fati nicht mehr mit der Intensität trainieren wie früher.

Denn ungeachtet aller Charaktereigenschaften – mit Messi hat die sportliche Seele den Club verlassen. „Natürlich hatte er gute Spieler um sich herum, aber er hat den Unterschied gemacht. Alle scheinen seinetwegen besser zu sein als sie sind. Das ist keine Kritik, sondern eine Beobachtung“, betonte Koeman. „Alles, was man einem Fußballspieler beibringen möchte, das Erkennen von Situationen, die Ballannahme unter Druck, die Ballgeschwindigkeit, den Abschluss – bei Messi ist alles eine Zehn. Nicht normal!“ Tyrann hin, Tyrann her. (tme)