Deutsches Paar berichtet exklusiv bei RTLFlucht vor der Feuerhölle von Rhodos: „Wir stanken nach Rauch“

Was ein Wechselbad der Gefühle! Gestern haben sie noch im Pool auf Rhodos Wassergymnastik gemacht, keine 24 Stunden später sitzen Nina E. und Thomas K. in Köln auf dem Sofa. Sie mussten die Insel fluchtartig verlassen, weil das Feuer ihrem Hotel in Lardos bedrohlich nahekam. So hatten sie sich den Abschied von der Insel, die sie in den vergangenen Jahren lieben gelernt haben, nicht vorgestellt.
Kölner Paar entkam dem Waldbrand auf Rhodos, doch hat großes Mitgefühl : „Stehen ihre Häuser noch?“

Nach dem überstürzten Aufbruch aus ihrem Quartier war am Flughafen erstmal Geduld gefragt, denn der angekündigte Rückflug hob nicht pünktlich ab. Als es mit Verzögerung Richtung Deutschland ging, seien beide erleichtert gewesen, erzählt Nina. Kurz vor dem Einsetzen des Nachtflugverbots landet ihr Flieger in Frankfurt. Was empfinden sie nach der Rückkehr? „Erleichterung“, so Thomas, Nina nickt.
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Einen Zug nach Köln erwischen sie nicht mehr, müssen spontan im Hotel übernachten. Eigentlich war ich ganz froh“, gesteht Nina. „Wir haben gestunken, unsere Klamotten haben nach Rauch gerochen.“ Wer den Aufenthalt bezahlt? „Das klären wir noch“, sagt Nina, als die beiden wieder in Köln sind. Natürlich hätten sie die Kosten gern von ihrem Reiseanbieter erstattet, aber das sei im Moment nicht das Wichtigste.
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Waldbrand auf Rhodos: Bekannte aus ihrem Hotel müssen am Strand übernachten
Die beiden müssen nach der Aufregung erstmal zur Ruhe kommen, das hektische Geschehen der letzten Stunden verarbeiten. „Absurd“ fühle es sich an, beschreibt Nina. „Gestern saßen wir noch im Pool und haben Wassergymnastik gemacht“, sagt Nina.
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Sie seien immer noch erleichtert, aber die Gefühlslage habe sich verändert. „Ungewissheit“, sagen beide. „Als wir Instagram gecheckt haben, haben wir gesehen, dass viele Menschen aus unserem Hotel am Strand übernachten mussten“, berichtet Thomas.
„Wir konnten noch keinen Kontakt aufnehmen und fragen uns, was sie erwartet“, sagt er. Nina ergänzt: „Können sie ins Hotel zurück, was ist aus ihren Sachen geworden?“ Und, viel wichtiger: „Stehen ihre Häuser noch, haben sie überhaupt noch ein Zuhause?“
Hoffen und Bangen mit den Einheimischen auf Rhodos
Das Mitgefühl des Paares mit den Menschen aus ihrem Urlaubsort ist greifbar. Die beiden reisen seit Jahren nach Rhodos, schätzen „ihr“ Hotel, haben das Personal ins Herz geschlossen. „Wir mögen die Leute so gern“, sagt Nina voller Mitgefühl. Daher sei die Ungewissheit quälend, ergänzt Thomas.
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Was würden die beiden Menschen raten, die in diesen Tagen auf die Insel reisen wollen? „Im Moment würde ich abraten“, sagt Nina bestimmt. „Einfach deswegen, weil man nicht genau weiß, was los ist, wo es grade am schlimmsten ist.“
Die beiden hoffen, dass die Feuer schnell unter Kontrolle gebracht werden und keine großflächigen Verwüstungen zur Folge haben. Damit die Einheimischen nicht zu sehr unter den Folgen leiden müssen. Und damit sie beide im kommenden Jahr wieder voller Vorfreude an ihren Lieblings-Urlaubsort reisen können. (uvo)