Luisa Neubauer im Frühstart
Klima-Aktivistin kritisiert Regierung: "Man kann nicht unbegrenzt Kompromisse mit dem Weltklima machen!"
Fridays-For-Future-Aktivistin Luisa Neubauer kritisiert im RTL-Frühstart die Klimapolitik der Regierung und erklärt, warum sie einen Ausstieg aus der Atomenergie für notwendig hält.
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"Man kann nicht unbegrenzt Kompromisse mit dem Weltklima machen!"
Die Aktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future hat die Bundesregierung scharf kritisiert. „Wir vermissen alle eine Regierung, die sagt: ‚Wir legen jetzt los. Wir verstehen, dass wir die Krisen nicht länger gegeneinander ausspielen können. Also Energiekrise gegen Klimakrise,‘“ so Neubauer im RTL Frühstart. Auch die Grünen, bei denen sie Mitglied ist, sieht sie in der Verantwortung. „Die Grünen können natürlich Kompromisse mit den Koalitionspartnern machen, aber man kann eben nicht unbegrenzt Kompromisse mit dem Weltklima machen und mit der Klimaphysik.“
"Menschen wiegen sich in falscher Sicherheit"
Die Klimakrise sei die größte Bedrohung für die Menschheit, die deutsche Gesellschaft und die deutsche Wirtschaft. Mit Blick auf die Fridays For Future Bewegung sagt Neubauer: „Das, was wir machen, machen wir ja nur, weil wir sehen, dass man politisch so verantwortungslos mit der Lage umgeht“. Die Regierung gebe allen das Gefühl, das Klima warte schon. Doch weil wir andere Probleme hätten, bekäme die Klimakrise zu wenig Aufmerksamkeit. „Und das ist ein ganz fatales Signal, denn es wiegt Menschen überall in falscher Sicherheit“, so Neubauer, „die Klimakrise wartet keine Sekunde, sie eskaliert.“ Als Beispiele dafür nannte Neubauer die Schäden im Ahrtal und die Flut in Pakistan.
"Belastung der Menschen sinkt nur mit radikaler Energiewende"
Neubauer begrüßte den Willen der Regierung, den Menschen durch Entlastungen beizustehen. Sicherheit sei wichtig. „Menschen brauchen das Gefühl zurück, dass die Regierung sie wirklich stützt, wenn es darauf ankommt“, sagte Neubauer, „Aber natürlich brauchen wir auch eine Regierung, die dafür sorgt, dass langfristig die Belastung der Menschen sinkt. Und das geht nur mit einer richtig radikalen, gerechten Energiewende.“
"Atomkraft produziert Katastrophen"
Auch die Atomkraftdebatte zeige, dass man eine richtige Energiewende einleiten müsse. Atomkraft sei eine Risikotechnologie. „Die Kosten, die Risiken stehen ja in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, wir müssen da weg von“, so Neubauer, „aus CO2-Gründen heraus zu sagen, man müsse jetzt die Atomkraft gut finden, das funktioniert ja nicht.“ Wir hätten ein Problem mit CO2, weil es Katastrophen produziert. „Atomkraft produziert auch Katastrophen”, sagte Neubauer.