Besitzerin erleidet Herzinfarkt Kleiner Hund beim Gassigehen von Wolf getötet

Es ist der erste Fall einer solchen grausamen Attacke in Niedersachsen. Am Morgen des 17. Novembers wird ein Foxterrier in der Samtgemeinde Rosche (Landkreis Uelzen) beim Gassigehen angegriffen – jetzt liegt der Befund vor: Ein Wolf hat den kleinen Hund getötet.
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Hund beim Gassigehen verschwunden
Am 17. November drehte die knapp 80 Jahre alte Halterin ihre typische Morgenrunde mit ihrem kleinen Hund. Im dunklen spazierte das Gespann durch Rosche im Landkreis Uelzen, es sei eigentlich alles wie immer gewesen. Wie sonst auch habe sie ihren Foxterrier von der Leine und durch die Gegend pirschen lassen, erzählt uns Berufsjäger Patrick Fischer aus dem Kreis Uelzen. Doch plötzlich sei das idyllische Bild von einem schrecklichen Gebell und Gejaule gestört worden – der Hund war nicht mehr aufzufinden. Voller Panik sei die Hunde-Mama zurück zu ihrem circa 300 Meter entfernten Haus gerannt, habe sich ihr Auto geschnappt und auf die Suche nach ihrem kleinen Liebling gemacht.
Terrier muss eingeschläfert werden

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe sie ihr Haustier mit tiefen Bauchverletzungen am Boden liegend gefunden. Umgehend sei sie zum Tierarzt gefahren, hier der nächste Schock: Die Verletzungen waren zu schwer, der kleine Terrier musste eingeschläfert werden. Der Tod soll seine Besitzerin so sehr schockiert haben, dass auch sie intensivmedizinisch betreut werden musste. Die Dame habe einen Herzinfarkt erlitten und bekam mehrere Stands gesetzt, so der Berufsjäger weiter.
Patrick Fischer warnt davor, dass solche Angriffe in Zukunft zunehmen könnten. „Wir haben aktuell einen Anstieg der Wolfspopulation in Niedersachsen von knapp 30 Prozent. In den nächsten Jahren wird er sogar flächendeckend in Deutschland leben“, sagt er in einem Gespräch mit RTL.
Der niedersächsische Wolfsbeauftragte veranlasste nach dem herzzerreißenden Tod eine Probeentnahme und Auswertung des Angriffes. „Eine DNS-Analyse am Senckenberg-Institut hat bestätigt, dass der genannte Glatthaar-Foxterrier von einem Wolf angegriffen worden ist“, teilte ein Sprecher des niedersächsischen Umweltministeriums am Dienstag dann der dpa mit. Im Maul des Hundes wurden noch Haare des Wolfes gefunden, sodass der Angreifer näher ausfindig gemacht werden konnte. Demnach stammt der Wolfsrüde aus dem Rudel „Göhrde“.
"Die Politik muss jetzt handeln"
„Der Wolf passt sich uns Menschen an und wenn wir ihm keine Grenzen aufzeigen, wird das Problem immer größer“, sagt Berufsjäger Patrick Meier. Innerhalb der letzten zwei Jahre habe es bei ihm im Landkreis 50 teils tödliche Angriffe von Wölfen auf Nutztiere.
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Der Wolf sei eines der schlausten Tiere, diese Lernfähigkeit müsse man sich zunutze machen. „Durch gezielte Maßnahmen könnte man ihm zum Beispiel beibringen, dass er nicht über Zäune springen darf um Tiere zu reißen“. Durch die Entnahme eines Tieres bei einem solchen Versuch würden seine Partnertiere die Konsequenz realisieren und künftig keine Zäune mehr überspringen. Die niedersächsische Landespolitik könnte das ausufernde Problem durch neue Regularien noch rechtzeitig bekämpfen. „Wenn die Politik jetzt aber nicht handelt, sehen wir uns gezwungen, selber zu handeln“, betont Fischer. (dpa/hzi)