Kleine Natur-Nordsee-SensationUrlauberin entdeckt Rochen am Strand von Baltrum

Bei dem Rochen könnte es sich um einen Nagel- oder Sternrochen handeln
Bei dem Rochen handelt es sich wohl um einen Sternrochen
Catharina Zech, privat
von Daniel Kandora

Eigentlich war Catharina Zech mit ihrer Freundin auf Bernstein-Suche. Die 22-jährige Frankfurterin war zum Jahreswechsel auf die Nordseeinsel Baltrum gekommen. Beim abendlichen Strandspaziergang macht sie dann aber eine viel außergewöhnlichere Entdeckung: einen echten Rochen. Das ist eine kleine Sensation, denn Rochen sind gerade vor den Küsten eigentlich gar nicht zu sehen.

Urlaub mit Bernsteinsuche und Rochenfund

Catharina Zech (re.) und Freundin Luzie (li.) nahe dem Fundort bei Hochwasser
Catharina Zech (re.) und Freundin Luzie (li.) nahe dem Fundort bei Hochwasser
Catharina Zech, privat

An dem Abend ist es schon dunkel und regnerisch. Bei der Gesteinssuche entdecken Catharina Zech und ihre Freundin dann in der Ferne etwas, das auf den ersten Blick wie ein Fußball aussieht. „Als wir dann hingegangen sind, haben wir gesehen, dass das ein Rochen ist“, erzählt die 22-Jährige am Telefon. Wegen der besonderen Maserung des Tieres macht sie ein Bild und schickt das zuerst an ihre Familie und, nach einer kurzen eigenen Recherche, auch an die Inselgemeinde. Bernsteine findet Catharina Zech an dem Abend übrigens nicht mehr. Dafür aber an anderen Tagen, meint sie schmunzelnd.

Jetzt ist auch die Art bekannt

Zuerst ist noch unsicher, ob es sich bei dem Tier um einen Stern- oder einen Nagelrochen handelt. Birger Kreutz vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein sagt, dass es sich bei diesem Exemplar um einen weiblichen Sternrochen handeln müsste. Diese Art liebe es kühl und sei daher eher in der mittleren, tiefen Nordsee zuhause. Dass sich ein Exemplar bis an den Strand von Baltrum verirrt, sei schon außergewöhnlich, meint er.

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Rochen gelten als friedfertig

Vor allem Nagelrochen, die ähnlich wie Sternrochen aussehen, waren früher im Wattenmeer zu finden. Mittlerweile gelten sie aber als fast ausgestorben. Das liegt unter anderem an der Überfischung und daran, dass sich diese Rochenart relativ langsam fortpflanzt. Rochen gelten generell als friedfertige Tiere und wehren sich nur, wenn sie sich bedroht fühlen. „Crocodile Hunter“ Steve Irwin starb 2006 an den Folgen eines Stachelrochen-Stichs.