Polizei sucht nach Serientäter
VW-Hasser unterwegs? Kleber-Attacken auf Autos in Wolfsburg
Ist in „Golfsburg“ ein VW-Hasser unterwegs? In der niedersächsischen Stadt werden seit drei Jahren immer wieder Autos mit schnell aushärtendem Sekundenkleber beschädigt. Bei den Autos handelt es sich überwiegend um Volkswagen. Der Polizei Wolfsburg sind weit mehr als 800 Fälle bekannt. Der Gesamtschaden beträgt mittlerweile mehr als zwei Millionen Euro. Im Video lassen die Geschädigten ihrem Ärger Luft.
Mittlerweile liegt der Schaden bei über 2 Millionen Euro
Seit März 2017 schlagen die unbekannten Täter immer wieder zu und beschädigen zufällig ausgewählte Autos mit einem schnell aushärtenden Klebstoff. „Wir haben in der Zwischenzeit rund 800 Fälle und gehen von einem Schaden von rund 2 Millionen Euro aus aus. Von daher ist es ein Dauerphänomen, mit dem wir uns hier in Wolfsburg beschäftigen“, erklärt Sven-Marco Claus von der Polizei Wolfsburg im RTL-Interview.
Neben den Volkswagen, die am öftesten beschmiert wurden, sollen auch Autos von anderen Marken betroffen sein. Mittlerweile ist nicht nur ein Stadtteil betroffen, überall in Wolfsburg beschädigen die Täter Autos. „Der oder die Täter zeigen sich nicht jedes Wochenende, sondern machen immer wieder mal mit mehreren Taten in einer Nacht auf sich aufmerksam“, so Claus weiter. Eine extra für diese Attacken gegründete Ermittlergruppe hat noch immer keine Spur.
Worauf wollen die unbekannten Täter hinaus?
Warum macht jemand so etwas? Will der Täter durch seine Taten berühmt werden? Ist es eine Genugtuung für ihn, weil andere über die Schäden traurig sind?
Fakt ist: In Wolfsburg werden VW-Fahrzeuge hergestellt, deswegen sind ausschließlich Autos dieser Marke betroffen. Dennoch sind die Serientaten ziemlich auffällig. „Es könnte natürlich ein frustrierter VW- oder ehemaliger VW-Mitarbeiter sein, der aus Frust heraus handelt, der sich rächen möchte an dem Konzern“, erklärt Profiler Axel Petermann im RTL-Interview. „Letzendlich scheint es aber hier um jemanden zu gehen, der Frustration und großen Schaden hervorrufen möchte.“
Selbst wenn es um eine Art Protesthaltung gegen die Politik des Konzerns ist, gibt es einen Haken. „Was da fehlt ist irgendwie eine Art von Bekennerschreiben, deswegen gehe ich davon aus, dass es eher um Zerstörung im Allgemeinen geht“, meint Petermann weiter.
Um den Täter oder die Täter zu schnappen, müssen sie auf frischer Tat ertappt werden. Doch über die drei Jahre haben sie sich immer die Dunkelheit für ihre Taten ausgesucht, weil dann eben wenige Menschen unterwegs sind.