Influenza auf dem Rückzug - RSV-Welle hält bis heute an

Kinderarzt erklärt: Darum fiebern Kinder diesen Winter lange und heftig

Kleinkind mit Thermometer unterm Arm
Wenn die Kinder unter schwerem Fieber leiden, geht es auch den Eltern nicht gut.
Aynur_sib, iStockphoto

von Ingo Jacobs

Auch wenn die Grippewelle abebbt – die Kinderarztpraxen sind weiter gut gefüllt. Corona spielt dabei kaum noch eine Rolle, doch das RS-Virus ist nach wie vor sehr aktiv. Was viele Eltern erleben: Die Kinder haben dieses Jahr besonders lange hohes Fieber. Woran liegt das? Wir haben einen Kinderarzt befragt.

Fiebrige Episoden geprägt von sehr hohem Fieber

Viele Familien haben es dieses Jahr schon erlebt: Eine Infektion jagt die nächste, mal sind die Kinder krank, dann wieder die Eltern. So weit, so normal - kleine Kinder erwischt es eben oft, und die Eltern dann eben auch. Aber eine Tatsache finden viele Betroffene im Jahr drei nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie doch seltsam: Die fiebrigen Episoden sind geprägt von sehr hohem Fieber, das besonders lange anhält.

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Auch eine Hamburger RTL-Kollegin berichtet von ihrem seit Langem kranken Kind, das unter sehr hohem Fieber leidet. Ihr Kinderarzt bestätigte ihr: Diesen Winter ist es besonders extrem und heftig. Hat das vielleicht etwas mit vorangegangenen Corona-Infektionen zu tun? „Nein, überhaupt nicht", sagt uns Jakob Maske, Kinderarzt in Berlin und Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.

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Influenza-Infektion verursacht längeres und höheres Fieber

Ursächlich sei vor allem der Influenza-Virus, erklärt Maske gegenüber RTL. „Eine Influenza-Infektion verursacht längeres und höheres Fieber“, erklärt er. „Und eine solche Infektion sorgt schon für eine Immunschwäche, die für weitere Infektionen sorgt.“ Die Sekundär-Infektionen, oft auch mit Streptokokken-Bakterien, machten den Kleinen sehr zu schaffen. „Diesen Winter holen sie im Akkord Infektionen nach, die wegen der Corona-Maßnahmen in den letzten Wintern kaum eine Chance hatten.“

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Influenza-Ansteckungen gehen zurück

Doch Gott sei Dank ist die Influenza-Welle mittlerweile abgeebbt. Nach Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI endete sie nach elf Wochen mit der ersten Woche dieses Jahres. Bedeutet aber nicht, dass nun keine Grippe-Ansteckungen mehr vorkommen: Die Saison dauert noch an, lediglich die Phase erhöhter Aktivität ist erst einmal vorüber.

Andere Atemwegserkrankungen treten dem Bericht zufolge auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau auf. Vergangene Woche kamen laut Stichproben aus Arztpraxen überwiegend RSV, Erkältungs-Coronaviren und Rhinoviren vor, heißt es im Bericht. Die RSV-Welle hält noch bis heute an. (mit Material von dpa)