Historischer Gipfel in Wladiwostok
Kim trifft Putin in Russland: Vier-Augen-Gespräch war "inhaltsvoll"

Es ist ein historisches Treffen im russischen Wladiwostok: der Gipfel zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Zum ersten Mal begegnen sich die beiden Staatschefs. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel. Es soll aber auch über den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder gesprochen werden. "Für beide Seiten wäre dies durchaus eine Win-win-Situation", sagt RTL-Korrespondent Dirk Emmerich.
Der erste Handschlag von Kim und Putin war sehr kühl

Es ist der erste Handschlag. Doch obwohl es ein solch historisches Treffen ist, wirken beide Staatschefs verhalten. Wenig Kommunikation, kein Lächeln. Dabei sprach Kim bei seiner Ankunft an der russischen Grenze noch von einem warmherzigen Empfang. Am Ende geht es beiden aber um die Botschaft und darum, gemeinsame Interessen auszuloten.
"Ich bin sicher, dass Ihr Besuch heute die russisch-nordkoreanischen Beziehungen weiterbringen wird", sagt Russlands Präsident Wladimir Putin zu Kim. "Sie werden uns helfen, zu verstehen, wie man die Situation auf der koreanischen Halbinsel beruhigen kann. Was wir gemeinsam unternehmen können und was Russland tun kann, um den aktuellen positiven Prozess voranzubringen."
Nordkorea braucht Verbündete
Weil die atomaren Abrüstungsgespräche mit den USA erstmal auf Eis liegen und Nordkorea wirtschaftlich fast komplett isoliert ist, braucht Kim Verbündete. Russland, eine Veto-Macht im UN-Sicherheitsrat, hatte in Aussicht gestellt, Sanktionen zu lockern, wenn Kim in Sachen Atomprogramm zurücksteuert: "Die Situation auf der koreanischen Halbinsel ist für die globale Gesellschaft von großem Interesse", sagt Kim vor Journalisten. "Unsere Gespräche sind wichtig, um die Situation einschätzen und Meinungen austauschen zu können. Wir werden diese Fragen zusammen angehen."
Erst im Februar scheiterte das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim Jong Un in Hanoi krachend, wie unser Video zeigt.