Ex-Dortmunder fliegt nach Beleidigung vom Platz
Kevin Großkreutz rastet aus - und wird als Trainer entlassen

Ein gebrauchtes Wochenende für Kevin Großkreutz! Am Samstag verliert seine Borussia das Topspiel gegen Bayern München, am Sonntag trifft es den Weltmeister von 2014 dann richtig dick. Spielertrainer Großkreutz kassiert mit seinem TuS Bövinghausen eine herbe Klatsche in der Oberliga Westfalen, der 34-Jährige selbst fliegt mit glatt Rot vom Platz – und wird jetzt sogar seines Amtes enthoben!
Großkreutz verunglimpfte wohl Gegner
Eigentlich will das Team aus Dortmund unbedingt in die Regionalliga aufsteigen. Nach der Hinrunde steht der TuS auf dem ersten Tabellenplatz, doch seit dem Winter läuft gar nichts mehr zusammen. Aus den vergangenen sechs Pflichtspielen stehen sechs Punkte zu Buche, eindeutig zu wenig! Nun empfing der Oberligist die SG Finnentrop/Bamenohl, die der Aufsteiger im Hinspiel mit 4:2 besiegte. Ein guter Gegner, um die Wende einzuläuten!
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Doch nach der ersten Halbzeit sieht es bereits rabenschwarz aus: Fünf Gegentore und ein Platzverweis – ausgerechnet Kevin Großkreutz, der gleichzeitig Trainer und Spieler ist, wird Duschen geschickt! Nach dem vierten Streich der Gäste rastet der ehemalige BVB-Profi aus. In einem Rundumschlag attackiert er laut übereinstimmenden Aussagen den Gegner und sieht umgehend den roten Karton von Schiedsrichter Martin Gratzla. Bei der Bild erklärt er: „Ich habe so etwas wie „lass‘ die Idioten doch jubeln“ zu meinen Kollegen gesagt. „Aber leider zu laut.“
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Nach dem Abpfiff – Endstand 7:3 – zeigt der Übeltäter Reue: „Ich habe keinen persönlich beleidigt. Der Schiedsrichter trägt das auch so ein. Ich hoffe, die sind alle gnädig. Das darf mir nicht passieren.“ Das sieht auch TuS-Boss Ajhan Dzaferoski so, der seinen Schützling kritisiert: „Eigentlich muss er sich da ein bisschen im Griff haben“.
Trainerteam freigestellt
Eben dieser ist es auch, der das Trainerteam um Großkreutz einen Tag nach der Klatsche freistellt! Das vermelden die „Ruhr Nachrichten“. Nach den schlechten Leistungen der vergangenen Wochen sucht der Oberligist jetzt einen neuen Trainer – und das bereits für das kommende Spiel am Gründonnerstag.
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„Es gibt definitiv Veränderungen. Wir müssen was tun“, sagt Dzaferoski, und weiter: „Man muss sich entweder auf das Trainerdasein oder das Spielen konzentrieren.“ Großkreutz selbst berichtet der Bild, der Coach-Wechsel sei „im Vorfeld schon besprochen“ worden.
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Drei der Verantwortlichen bleiben Bövinghausen weiterhin in ihrer Funktion als Spieler erhalten, darunter auch der Ex-Borusse selbst – zumindest bis zur kommenden Saison: Geschäftsführer Dzaferoski verkündete am Montagmorgen im Fachmagazin „Reviersport“ Großkreutz' Abschied zum Saisonende: „Kevin wird uns im Sommer verlassen. Er wechselt zum SV Wacker Obercastrop in die Westfalenliga.“ (fkl)