Angeklagte Ex-Fußball-Nationalspieler
Kein Deal! Jérôme Boateng lehnt Einigung im Prozess wegen Körperverletzung ab
Der wegen des Vorwurfs der Körperverletzung angeklagte Ex-Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng hat im Berufungsprozess einen Vorschlag des Gerichts auf eine Verständigung mit der Klägerin abgelehnt. Er könne dies „mit seinem Gewissen nicht vereinbaren“, sagte sein Anwalt am Donnerstag. RTL war bei Prozess in München vor Ort.

Boateng beruft sich auf sein "Gewissen"
Das Gericht hatte angeregt, das Verfahren „möglichst unproblematisch und ohne großen Aufwand“, aber dennoch „sachgerecht“ zu beenden. So könne man sich ein „umfangreiches und ungutes Verfahren ersparen“, sagte Richter Andreas Forstner.
Zuvor hatten die Prozessparteien ein sogenanntes Rechtsgespräch geführt, für das der Prozess direkt nach Beginn unterbrochen worden war. Was genau der Inhalt dieses Rechtsgesprächs war, wurde zunächst nicht bekannt.
Möglich wäre es unter Umständen beispielsweise gewesen, dass die Prozessparteien ihre Berufung zurücknehmen und das Urteil des Amtsgerichts, das Boateng im vergangenen Jahr wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt hatte, damit rechtskräftig wird. Richter Forstner betonte direkt zu Beginn der Berufungsverhandlung, er halte das frühere Urteil für durchaus fundiert. Auch ein außergerichtliche Einigung wäre möglich gewesen.

Auch wenn die Verhandlung sicher „anstrengend und langwierig“ werde, wolle Boateng das Angebot auf eine Verständigung nicht annehmen, sagten die Anwälte allerdings. Der Sportler wirkte vor Gericht ruhig und fokussiert. Er hofft auf ein „faires Verfahren“, gab er abschließend an.
(dpa / nos)