Lebensmittelprüfer schlagen AlarmWarmer Fisch und tote Insekten: Karlsruher Sushi-Restaurant erneut auf "Ekel"-Liste

Nigiri Sushi.  +++(c) dpa - Report+++
So appetitlich kommt das Sushi in einem Karlsruher Restaurant nicht auf den Tisch (Symbolbild)
picture-alliance/ dpa, Lehtikuva Marja Airio

Roher Lachs, Thunfisch und Garnelen bei 18 Grad gelagert.
Wer bis eben Lust auf Essen – und vielleicht sogar ganz speziell Sushi – hatte, muss jetzt stark sein. Denn das, was die Lebensmittelprüfer im Karlsruher Restaurant „Taumi“ entdeckt haben, geht über nicht ausreichend gekühlten rohen Fisch weit hinaus. Der Laden landet bereits zum zweiten Mal auf der so genannten „Ekel-Liste“.

Karlsruher Sushi-Restaurant Taumi fällt bei Lebensmittel-Prüfung durch

Als die Kontrolleure ihr Thermometer ansetzten, hatten einige rohe Fischprodukte eine Temperatur von 18 Grad Celsius. Zwei bis vier Grad wären hierfür angemessen. Andere Lebensmittel wie Avocado und – in verarbeiteter Form – Guacamole wiesen „einen verdorbenen Geruch auf“ und zeigten „augenscheinlich erste Anzeichen von Verderbnis“, stellten die Prüfer fest. Die entsprechenden Lebensmittel wurden noch während der Kontrolle entsorgt.

Außerdem fehlten am Handwaschbecken Einmalhandtücher. Zuständig ist das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Die Kontrolle fand bereits am 2. Mai statt. Die Ergebnisse wurden aber erst jetzt veröffentlicht und sind online einsehbar.

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Ekel-Alarm im Sushi-Restaurant: "Viele tote Insekten" in Deckenlampe

Demnach fanden die Prüfer auch Behälter mit offenen Lebensmitteln, die zwischen Kartons gelagert wurden. In der Tiefkühltruhe entdeckten sie eine verschmutzte und kaputte Styroporbox, in der Küche ein „verschlissenes“ und „verfärbtes“ Schneidebrett. In der Abdeckung einer Deckenlampen des Restaurants befanden sich zudem „viele tote Insekten“. In einer weiteren Tiefkühltruhe lagerten „Thunfischteile ohne Umhüllung“, was die Gefahr von Gefrierbrand erhöht.

Die Lebensmittelprüfer attestierten dem „Taumi“ Hygienemängel, die „eine Gefahr für sämtliche im Betrieb hergestellte Speisen“ darstellen. Bei der Nachkontrolle am 20. Juni waren alle Mängel beseitigt.

Das Restaurant landete schon im Oktober 2022 auf der „Ekel-Liste“. Damals unter anderem wegen abgelaufener Lebensmittel, Fliegendreck und Aschenbechern in der Küche sowie einer Ameisenstraße im Keller. (sbl)

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