100.000 Euro Energiekosten sparen!

Kalte Dusche für Schulen: Lahn-Dill-Kreis stellt warmes Wasser ab

Eine Schülerin wäscht sich die Hände in einem WC in der Grundschule am «Weißen See» am 23.04.2013 in Berlin. In vielen Schulen fehlt das Geld für eine Sanierung der Schulklos. Foto: Stefan Schaubitzer/dpa (zu dpa KORR: «Problemfall Schultoilette - Für die Sanierung fehlt das Geld» vom 25.04.2013)
Um Kosten zu sparen, stellt der Lahn-Dill-Kreis das Warmwasser und die Heizungen in Schulen und Turnhallen ab.

Es wird kalt im hessischen Lahn-Dill-Kreis – zumindest was das Wasser angeht. Ab dem 1. Juni bis zum 18. September verzichtet der Kreis in Schulen und Turnhallen auf Warmwasser und Heizungen. Grund dafür sind die stark angestiegenen Energiekosten. Mit der Abschaltung will der Kreis bis zu 100.000 Euro einsparen.

Landrat: Sparmaßnahme ist "verhältnismäßig" und "zumutbar"

Laut Vize-Landrat und Kreis-Schulbaudezernent Roland Esch wären die Schüler von der Einsparung kaum betroffen: „Die Duschen in den Turnhallen werden kaum von Schülerinnen und Schülern genutzt.“ Lediglich Vereinssportler wurden die Duschen regelmäßig nutzen. „Hier bitten wir um Verständnis“, so Esch in einer Mitteilung des Landkreises. Ein Großteil der Einsparungsmaßnahmen fällt auch in die Sommerferien, die in Hessen vom 25. Juli bis 2. September dauern.

LESE-TIPP: Wasserknappheit im Taunus – Königstein dreht Bürgern den Hahn ab

„Es handelt sich um eine zeitlich befristete Sparmaßnahme, die angesichts der aktuellen Situation verhältnismäßig und zumutbar ist“, so Landrat Wolfgang Schuster. Mit der Einsparung wolle man ein Zeichen setzen und gerade als Verwaltung auch deutlich machen, dass die eklatanten Preisanstiege im Energiesektor kaum tragbar sind.

„In diesem Jahr können wir noch von den bestehenden Rahmenverträgen profitieren, da sie mit einer Preisbindung abgeschlossen wurden. Die immensen Preissteigerungen werden sich im Jahr 2023 bemerkbar machen“, so Esch.

Verärgerung und Verständnis

Doch wie reagieren die Vereine und Schulen auf die Sparmaßnahmen? Auf RTL-Nachfrage teilte der Kreis mit, dass sich von 300 Vereinen, die die Turnhallen nutzen, bisher fünf gemeldet hätten. Die meisten Vereine hätten mit Verständnis reagiert, einige seien aber auch verärgert. „Für sie stehen in dieser Saison noch Heimspiele an und die Gastmannschaften müssten dann kalt duschen. Zudem hat sich eine Schulleitung beschwert, da es aktuell morgens noch recht kalt ist“, so eine Pressesprecherin des Kreises. (dgö)