25-Jährige machte mit ihrem Freund Rundreise

Deutsche Touristin stirbt in Italien - weil der Notruf kein Englisch verstand?

Italien: Deutsche Touristin starb, weil Notruf kein Englisch sprach.
Janna G. (25) starb, weil Notruf kein Englisch verstand.
Instagram/ dougbunnys_van
von Marisa Caligiuri

Janna G. ist im Januar 2022 mit ihrem Freund in einem Camper auf Europareise. Sie sind gerade an einem Strand in der Nähe von Rom, als es der 25-Jährigen plötzlich schlecht geht. Ihr Freund Michael ruft offenbar sofort den Notruf. Doch niemand soll den Iren verstanden haben. Weil keiner Englisch gesprochen habe, so der 34-Jährige. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Der mit dem tragischen Tod der jungen Touristin endet.

Ire macht italienischem Notdienst Vorwürfe: "Mich hat niemand verstanden"

Der Ire Michael D. (34) ist Jannas Freund. Gemeinsam wollen sie eine wundervolle Zeit erleben und mit ihrem Camper die schönsten Flecken Europas entdecken. Doch von einem Moment auf den anderen entwickelt sich ihr Vorhaben zum Albtraum. Janna G. bricht am Strand von Focene (Rom) zusammen. Die junge Frau atmet nicht, ihr Puls schlägt nicht mehr, so der 34-Jährige zu „TGCom24“. Als es seiner Freundin schlecht geht, habe er sofort reagiert, erzählt Michael D. im Interview weiter. Um 15.39 Uhr wählt er den italienischen Notruf, die 118. Der Ire erklärt die lebensbedrohliche Situation auf Englisch, doch offenbar scheint ihn niemand am anderen Ende der Leitung zu verstehen.

Die Situation scheint ausweglos: „Sie steckten mich in eine Warteschleife, wo jemand drankommen sollte, der Englisch spricht, doch es passierte nichts.“ Minutenlang habe er dort gewartet, niemand habe mehr mit ihm gesprochen.

Allein, dass er sein GPS einschalten soll, damit sie lokalisiert werden können, habe man ihm verständlich mitgeteilt. Aber es sei kein Notarzt bei ihnen eingetroffen, so der 34-Jährige gegenüber „TGCom24“. Um 16.10 Uhr habe der Tourist aufgelegt und ein weiteres Mal den Notruf gewählt, doch wieder habe ihn niemand verstanden.

Für Janna G. (25) kam die Hilfe zu spät

Er habe wie wild gehupt, aber niemand schien ihn zu hören, erzählt Michael D. weiter. Der 34-Jährige habe sich dann in den Camper gesetzt und versucht einer Ambulanz entgegen zu fahren. Erst nach 40 Minuten seien die Rettungskräfte am Unglücksort eingetroffen. Aber die Hilfe sei zu spät gekommen, so die Vorwürfe des 34-Jährigen.

Die 25-Jährige sei anschließend in das Krankenhaus von Ostia eingeliefert worden. Aber da habe man für die junge Frau nichts mehr tun können, heißt es. Man gehe davon aus, dass die Deutsche einen Herz-Kreislauf-Stillstand gehabt habe.

Anwalt Manuele Piccioni vertritt die Eltern der jungen Touristin. Im RTL-Interview sagt er, dass die 25-Jährige noch immer im Leichenschauhaus liege. Aus Gründen der Bürokratie. „Jannas Eltern wünschen sich nun eine Feuerbestattung für ihre Tochter“, so der Anwalt. Um für immer Abschied von ihrer geliebten Tochter nehmen zu können. (mca)