Neue Initiative – Pressetermin in Düsseldorf
Schwerbehinderte Arbeitslose haben Probleme einen Job zu finden
Schwer schleppen geht nicht mehr. Alles andere macht Rüdiger Bienert wenig Probleme. Der 54-Jährige aus Schwelm ist zu 60% schwerbehindert. Vor knapp sechs Jahren erfährt er von seinem Herzklappenfehler, wird operiert und bekommt ein Spenderorgan.
Aber der Servicetechniker gibt nicht auf. Will sich neu orientieren. Vor rund einem Jahr wechselt er von der Automobilindustrie in den Jüchener Betrieb. Der stellt Automatiktüren her. Beispielsweise für Geschäfte. Dort übernimmt der 54-Jährige die Wartungsarbeiten. Prüft unter anderem, ob die Akkus funktionieren. Rüdiger Bienert ist einer von knapp 50 Mitarbeitern. Vier davon sind schwerbehindert. Also mindestens zu 50% eingeschränkt. Der Servicetechniker hat, wie seine Kollegen ohne Handicap, eine 40 Stunden Woche. Bekommt auch ein ähnliches Gehalt - plus Steuervorteile. Außerdem: fünf Tage mehr Urlaub.
Pressetermin heute in Düsseldorf
Um Inklusion ging es heute Nachmittag auch bei einem Pressetermin in Düsseldorf. Dort ist der NRW-Arbeitsminister dabei. Denn rund 53.000 Menschen mit Handicap haben in Nordrhein-Westfalen keinen Job. Obwohl fast die Hälfte von ihnen eine abgeschlossene Ausbildung hat. Das will Karl-Josef Laumann (CDU) ändern. Deshalb hat der Minister sich mit unter anderem der Bundesagentur für Arbeit zusammengetan. Der Plan: Mehr für Inklusion werben, behinderte Arbeitslose verstärkt mit Betrieben vernetzen und diese bei Bedarf finanziell unterstützen. Zum Beispiel mit höhenverstellbaren Tischen.
Unternehmen ohne Schwerbehinderte müssen Strafe zahlen
Übrigens: Betriebe mit 40 bis 60 Mitarbeiter müssen zwei Schwerbehinderte einstellen. Bei größeren Unternehmen müssen mindestens 5% der Arbeitsplätze an Menschen mit Handicap gehen. Sonst ist eine sogenannte Ausgleichsabgabe zu zahlen. Eine monatliche Strafe in Höhe bis zu 720 Euro.